Pilotlager frühe SJ410 (Type 1+2) bzw. LJ80

[nanno]

Servus Leute,

ich arbeite mich noch immer durch das Gurkerl (SJ410, Typ 2, Bj. 09/83) durch und bin mittlerweile bei der Kurbelwelle angekommen. Meiner hat noch das ganz alte Pilotlager drin, allerdings war der Simmering hin und entsprechend ist auch das Nadellager in der Kurbelwelle KOMPLETT hin.

Drum meine Frage(n): ist das ein Normlager? Vom Wellendichtring konnte ich nur den Käfig retten... Zum Austreiben: dickes Fett, passend gedrehter Stift und ein beherzter Schlag oder gibts da noch einen einfacheren Trick? Das dünne Fett, dass ich heute verwendet habe bzw. das 10er Gewindestangerl waren noch nicht ganz die Waffe der Wahl.

DANKE
Greg

[sebbo]

ich nehm meist kernseife die ich reinstopfe statt fett. effektiv aber auch ne riesen sauerei das wieder rauszufummeln. kinderknetmasse könnte noch gehen. auch von toastbrot hab ich schon gehört

[veb1282]

Ok...ich hab ja keinen 410er. Und Nadellager sind bei mir eher zu leicht raus gegangen.
Wie muss ich mir das vorstellen, wenn ihr da mit Seife, Knete und Toastbrot arbeitet?

[nanno]

@VEB1282: Das Fett (oder jeder andere Stoff) wird reingedrückt in das Sackloch, gefolgt von einem Druckstück und auf das klopfst du mit einem Hammer drauf. Weil sich das Fett, Knete, Brot,... nicht komprimieren lässt, muss der Druck irgendwo hin und in einer perfekten Welt kriecht das ein bissl zwischen Lager und den Boden vom Sackloch. Klopf 5-10 Mal drauf (jedes Mal schön mit Fett,etc* nachladen) und das Lager kommt dir entgegen.

@sebbo: Alles klar, ja ich werd mir nachher einen ordentlichen Stempel drehen und dickeres Lagerfett nehmen. Abseits von Brot hab ich auch schon feuchtes/nasses Papier genommen... Wird schon werden. Leider hab ich die restlichen Teile (inkl. Nadellager) bestellen müssen, d.h. ich kanns heute sowieso nicht fertig machen.

[sebbo]

ins pilotlager stopfen bis der raum gefüllt ist, und dann zb. mit einem zentrierdorn und hammer das ganze verdichten bis es das lager rausdrückt

[4x4orca]

das Lager in der Kurbelwelle ist ja eigentlich nur eine Blechtonne mit nadeln drin. beim letzten 410er, bei dem ich das rauf machen musste, habe mit nem kleinen scharfen meißel die blechtonne vom Nadellager aufgemeißelt und dann die Blechbrocken aus dem Loch raus gepult

[nanno]

Hat dann super funktioniert:

Stift mit 9.8mm Durchmesser gedreht



und anders als gestern steiferes Fett und ein paar so Daumen-große Stückerl Putzpapier druntergemischt, damit das Fett nicht mehr aus kann.



*plopp*



Ach ja, und weil alle so einen Aufriss machen: Das Nadellager (hier) ist ein hundsgewöhnliches 10x15x15 Nadellager und der Simmering ein 10x17x5 - also absolut nix, was man beim Suzuki-Händler kaufen müsste. Es sei denn bei mir waren falsche Teile verbaut.

Frage an die wissenden: Was verbirgt sich hinter dem goldenen Deckel mit den 4 Schrauben knapp unterm Zylinderkopf?

[veb1282]

Na da schau her. Man lernt nie aus. Ist halt auch beim Samurai anders aufgebaut.

[nanno]

Ab dem Typ3 beim 410er auch. Ist auch, ehrlich gesagt, eine eher blöde Konstruktion. Das Kugellager in der Schwungscheibe ist definitiv auch stabiler.

Weißt du evt. was zu dem goldenen/gelbverchromten Deckel weiter oben, was sich da dahinter versteckt - geht das in den Wassermantel?

[4x4orca]

Na da schau her. Man lernt nie aus. Ist halt auch beim Samurai anders aufgebaut.

Bei den 410ern mit dem großen Geriebe (Typ 5) ist es auch so wie beim Samurai, also Pilotlager in der Schwungscheibe.

Da mss man übrigens aufpassen. der Neue Motor (Typ 5) passt nicht so ohne weiteres an des alte kleine Getriebe. Dadurch, dass beim Typ 5 Motor im 410er das Pilotlager in der Schwungsciebe sitzt, ist das lochin der Kurbelwelle kürzer (ist ja kein LAger drin).
Der Triebling vom kleiinen Getriebe ist 2-3 mm zu lang und man bekommt den Motor nicht ganz an das Getriebe. Ich habe da mal einen Motortausch gemacht und keine dickere Distanzplatte zwischen Motor und Getriebe zur Hand. Habe dann den triebling vom Getriebe mit der Flex einfach 5 mm gekürzt. Dann hat alles gepasst.