Rahmen verzinken?

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schweißen

Beitragvon Ruedi1952 » Do, 05 Jun 2014, 13:23

Bei einer vernünftig gemachten Schweißnaht bricht es immer neben der Schweißnaht.
Wir haben die LKW Rahmen meistens mit ST 42 aber gelegentlich mit ST 52 geschweißt.
Meinen Jeep habe ich mit ST 42 am der Hecktraverse geschweißt und die Schweißnähte habe alle gehalten.
Der Jeep Rahmen war alles andere wie Verwindungssteif .
Ein starrer Rahmen ist bei Schwerlast auch nicht erwünscht weil dann die Bruchgefahr ansteigt.
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Beitragvon ohu » Do, 05 Jun 2014, 13:46

MindGame hat geschrieben:Also nach der Verzinkung kannst du die Korrosion hinten anstellen solange deine Zinkschicht existiert und funktioniert.


Logisch. Ich habe daher auch alle Rahmenschwachstellen, die ich kenne aufgeführt.
Daran kann man abwägen, welche Punkte verbessert und welche verschlechtert werden.

Das ganze E-Modul möchte ich persönlich während einer Fahrt bitte nie durchlaufen... ;-)


Das kommt durchaus mal vor, wenn auch nur sehr punktuell.
Aber da das E-Modul unabhängig vom Zink recht gut bei 2,1 MPa liegt, verwindet sich das Ding in verzinkt auch nicht mehr oder weniger.


Mich würde ganz einfach mal die Stahlqualität bzw. Zusammensetzung der Rahmen interessieren;
- Schwefel und Phosphorgehalt
- Stickstoffgehalt
- Kohlenstoff
- und ob und was an legierung drin steckt.


Das wäre tatsächlich interessant.
Rein von den ab Werk durchgeführten Bearbeitungen, vom Bearbeiten und von der Schweißbarkeit her würde ich auf einen gut kaltumformbaren Stahl etwas besserer Qualität (sprich Steckgrenze größer 300MPa) schließen. Weitaus besser als Land-Rover-Büchsenblech.

Bei mir sehen einige Schweißnähte aus, als ob die ein Blinder mit ner Stabelektrode zusammengebraten hat.


Spanier? Ganz normal.
Bei meinem Rahmen hat der Brutzler aber versehentlich in die Kiste mit dem WIG-Schweißzusatz gegriffen und in seinen Elektrodenhalter geklemmt. :lol:



Bricht bei dir erfahrungsgemäß die Naht oder das Material daneben?


Schon daneben. So gut ist die Anbindung ans Grundmaterial dann doch.
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Beitragvon MindGame » Do, 05 Jun 2014, 14:30

Nee, Japaner... nix spanier.

Ich frag nicht wegen der Anbindung sondern wegen der Versprödung im Grundmaterial durch die Temperatureinbringung beim Schweißen.

Und wenn ich an 30 Jahre alten asiatischen Stahl denke fällt mir sowas ein wie unberuhigt vergossen.
Ich weiß nicht wie weit die damals waren und wie genau da alles genommen wurde, daher würde mich das wirklich mal intetessieren.
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Beitragvon ohu » Do, 05 Jun 2014, 15:02

MindGame hat geschrieben:Ich frag nicht wegen der Anbindung sondern wegen der Versprödung im Grundmaterial durch die Temperatureinbringung beim Schweißen.


Die hat man aber doch eigentlich immer, sofern man nicht noch nachträglich Wärmebehandelt - egal wie bescheiden die Naht nun ist?

Metallurgisch bin ich nicht gerade sicher unterwegs. ;)

Wobei ich schon den Eindruck habe, dass auch die 80er-Jahre-Japaner (zu denen ich auch Nissan und Toyota zähle) höherwertige Materialien bzw. aufwendigere Wärmebehandlung verwendet haben als die Büchsenblechhersteller Land-Rover und Jeep - bei den Briten und Amis ist dafür alles etwas grobschlächtiger.
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Beitragvon MindGame » Do, 05 Jun 2014, 16:16

Na eigentlich nicht, also was die Wärmebehandlung angeht. Die hast du bei Wald und Wiesenstahl erst ab so 20 bis 25mm Werkstückdicke. Hängt natürlich noch von mehr Faktoren ab, aber bei den Vierkant- und Rundprofilen an dem Rahmen liegen wir in Bereichen von 1 bis vielleicht 4mm jenachdem welches Teil am Rahmen wir jetzt nehmen.
Und da würde es mich wundern wenn da was wärmebehandelt ist.

Daher die Frage nach den Rissen.
Wenn jetzt "Dreck", also unerwünschte Begleitelemente (S, P und N) im Stahl sind oder er aber auch unberuhigt vergossen und dann umgeformt wurde zu eben den Profilen, begünstigt das ja Sprödbruch getade im Bereich um die nachträgliche Wärmeeinbringung.

Durch Feuerverzinken und damit durch das kratzen an der "Rekristalisationsglühgrenze" würde im Rahmen ja vielleicht sogar die Rissneigung reduziert werden.

Das müsste man einem TÜVler doch mal erzählen... oder?


Ich glaub das dieses "Verzinken auf keinen Fall, da sagt der TÜV nein zu" son ähnliches Ding ist wie das Schweißen an "tragenden Teilen". Was ziemlicher Mist ist aber sich als Gerücht immer noch hält und auch immer halten wird.
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