So hatte gestern endlich wieder Zeit weiterzusuchen.
Die beiden Hebel Nr 14 und Nr 16 sind m.E. in Ordnung. Die genannten Wege habe ich gemessen zwischen Einhängepunkt (Haken oben) am Hebel Nr 16 und der Spritzwand. Unten am Ausrückhebel zwischen Einhängepunkt Kupplungszug und Fixierblech des Kupplungszugs unten am Motor. Damit sind evtl. Beschädigungen an den Hebeln eigentlich ausgeklammert da ich quasi nur die tatsächlichen Wege von Anfang und Ende des Kupplungszugs messe. Und wenn die Hebel nen Schaden hätten, müsste der gemessene Weg oben ja kürzer sein (Kraft wird nicht eingeleitet) und unten gleich lang wie oben (Kraft wird nicht auf Ausrückwelle übertragen).
Gestern hat sich folgendes ergeben (durch dynamisches Betätigen des Kupplungspedals):
1. Suche nach losen Fixpunkten:
- Pedalblock selbst keine Bewegung
- Hebel Nr 16 und Hebel Ausrückwelle keine Verbiegung oder sonstige seltsame Bewegungen
- Spritzwand selbst zieht starke etwa 1mm in Richtung Fahrgastraum ein bei Betätigung
- Fixierblech unten am Motor wo der Zug fixiert ist gibt starke 0,5mm nach
- habe noch entdeckt dass ich die beiden Schrauben der Getriebehalterung (ausgangsseitig) noch nicht wieder eingeschraubt hatte da das mit Auto vorne auf Rampen stehend nicht ging, habe die dann gleich eingebaut und somit Getriebe fixiert. Hatte kurz Hoffnung dass das die Ursache war, obwohl zu Beginn des Problems ja alles fest verschraubt war, hat sich dann leider auch nicht bestätigt. Verhalten blieb unverändert.
- Der Zug selbst im Motorraum bewegt sich bei Betätigung ein wenig (wenige mm durch den Kraftaufbau, aber ich sehe nichts ungewöhliches)
- Habe den Zug dann mal während der Betätigung aus dem Fangdraht am Kühler ausgehängt und bis über den Motor hin und her bewegt. Dabei ändert sich das Gefühl im Pedal ein wenig. Außerdem erhöht sich der Weg unten am Ausrückhebel um etwa 1mm, vermutlich weil dadurch Spiel innerhalb des Zuges durch Vorspannung reduziert wird, löst mein Problem aber auch nicht
-> Ob da jetzt alles "normale" Werte sind weiß ich nicht, da ich aber nach fehlenden ca. 8mm suche ist das alles m.E. nicht die Ursache, sondern eher normales Spiel und trägt halt seinen Teil dazu bei. Ist ja so dass das ganze plötzlich eingetreten ist (innerhalb vielleicht 200m Fahrstrecke) und nicht schleichend.
2. Verstellwege nochmal untersucht:
- wie schon geschrieben habe ich oben ca. 24mm Weg, und unten nur 13-14mm, das ganze mit Kupplungspedal ca. 3cm höher stehend als Bremspedal (war schon immer so)
- wenn ich den Zug unten aushänge, kommen (komplett kraftlos) kommen unten die vollen 24mm an!
- wenn ich den Zug schrittweise in Richtung Soll-Einstellung spanne, nimmt der Weg unten kontinuierlich bis zu den 13-14mm ab
- Habe dann mal testweise das Kupplungspedal weiter hochgestellt (Nullstellung auf gute 9cm höher als Bremspedal) um den Weg oben zu vergrößern. Damit schaffe ich am Ausrückhebel dann tatsächlich 20mm Weg. Damit trennt die Kupplung gerade so zu vielleicht 80% (Gänge 3-5 kriege ich mit leichtem Hakeln rein, das Auto schiebt dabei aber noch ganz leicht an), sobald ich das Pedal auch nur ganz leicht zurücklasse ist die Kupplung sofort wieder geschlossen. Finde das Verhalten in sofern interessant weil ich ja zuvor schon per Spanngurt 20mm Weg am Ausrückhebel eingestellt hatte und da konnte ich sauber alle Gänge schalten.
Ich habe o.g. jetzt nicht nochmal mit dem anderen neuen Kupplungszug wiederholt, wüsste aber nach allen bisherigen Tests nicht was sich da ändern sollte. Es sieht nur leider immer noch alles nach defektem Zug aus den ich aber ja schon x-mal ausgeschlossen.
Mangels Alternativen werde ich wohl im nächsten Schritt mal auf die andere 30% verstärkte Kupplung rückrüsten die vor Jahren mal verbaut war und schauen was da passiert. Mein Gedankengang dazu (auch wenn es mir selbst schwer fällt dran zu glauben): Irgendwas ist doch an der Druckplatte nicht mehr in Ordnung und die benötigte Kraft zum Trennen der Kupplung hat sich deutlich erhöht (ist ja eh schon höher als Serie da 70% verstärkt). Gleichzeitig sind die Fixpunkte und der Kupplungszug ja Serienteile. Das könnte evtl. dazu führen das alles zusätzlich gedehnt / gestreckt wird und dadurch der Weg nicht mehr reicht. In Folge wäre der ursprüngliche Kupplungszug vielleicht nur als Folge der Überbeanspruchung beschädigt worden? Dazu passen würde dass sich da Pedal seit dem Ausfall in der unteren Hälfte härter anfühlt als früher. Nicht dazu passt dass ich die Druckplatte ja wie eingangs geschrieben im ausgebauten Zustand getestet habe (allerdings nur Weg, nicht Kraft), ebenso auch die Bewegung des Ausrücklagers etc.
Was denkt ihr dazu ist sowas möglich?
EINE BITTE noch: kann mir bitte wirklich mal jemand an seinem Fahrzeug rausmessen wie groß die Stellwege oben und unten im i.O. Zustand sind? Ich brauche jetzt einfach mal nen guten Referenzwert um zu wissen wie weit ich ggf. von den Sollwerten weg bin.