So, es hat mir natürlich keine Ruhe gelassen. Ich hab es mir heute unter leicht beengten Verhätnissen in der Garage bequem gemacht und mal das Rad abgenommen.
Die Kurzfassung: Es liegt an der Bremse. Nur woran genau weiß ich noch nicht.
Nach dem Entfernen des Rades lies sich die Radnabe auch mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft nicht bewegen. Ich habe also den Bremssattel abgenommen und die Bremsbeläge rausgenommen. Schon dreht sich die Radnabe problemlos, weich wie Butter - überraschenderweise so weich, dass ich echt überlege die Radlager wirklich zu wechseln oder die Achse erstmal in Ruhe zu lassen

Ich habe darauf geachtet die Freilaufnabe auf LOCK zu stellen, um auch wirklich die Achse mitzudrehen. Die Gleitbuchse und die Radlager würde ich erstmal ausschließen - kein wackeln, alles super weich drehbar, geräuschlos und spielfrei.
Die Bremsscheibe ist, zumindest auf der bremsenden Fläche, glatt und silbern, hat ein paar feine Riefen - die "geht noch" für dieses Fahrzeug und die Strecken die ich damit fahre, ich werde sie bei Gelegenheit mal mit tauschen, kosten ja nicht die Welt. Die Beläge werden langsam etwas dünn - die Belagstärke ist etwa so dick wie das Trägermaterial auf dem es aufgebracht ist. Die können dann gleich mit neu, sie sind ohnehin leicht angeglast.
In Ermangelung eines Bremskolbenrückstelldingsbums (Ich weiß ich weiß, ich hab schon eins bestellt) hab ich den Kolben dann mit alternativen Methoden einen halben Millimeter hineingedrückt - das ging SEHR schwer, aber ich kann nicht sagen ob es ZU schwer war - und alles wieder zusammengebaut. Die Radnabe lies sich dann drehen.
Ich hab dann 2-3 mal fest die Bremse getreten. Und schon war die Radnabe wieder vollständig fest.

Ich konnte sie wieder nicht bewegen. Nachdem ich das Rad testweise montiert habe, war der Hebel groß genug dass ich das Rad drehen konnte, aber gegen deutlichen Widerstand und mit viel Kraft.
Jetzt brauche ich ein wenig Beihilfe: Abgesehen davon dass es an der Zeit ist, Scheibe und Beläge zu tauschen, was kann das noch sein? Der Bremssattel sieht gut aus, sollte er wirklich fest sein? Ich werde ihn nochmal mit dem Rücksteller hineindrücken, aber die Chance besteht natürlich. Einfach erstmal noch ein Stück fahren und hoffen dass es doch ein Steinchen war und sich von alleine gibt? Sollte sich der Kolben überhaupt weit genug lösen, ohne dass das Auto ein paar Meter fährt? Oder erstmal die andere Seite ansehen und vergleichen? Kann man den Bremssattel "gangbar machen" wenn er fest ist? Mutig mit dem Bremspedal noch ein wenig weiter rausdrücken und dann wieder hinein, um ihn etwas zu bewegen? Neue sind überraschend teuer wenn man nicht weiß, ob es das Problem löst, da würde ich gern vorher noch ein paar dinge testen. Wie würdet ihr vorgehen?
Außerdem noch eine Nebenfrage: Die beiden langen Gleitschrauben, die den Bremssattel auf der Halterung der Beläge festhalten, gehen ja vor und nach dem Bremssattel durch Gummibälge hindurch. Diese haben am der Stelle, wo die Schraube hindurchgeht, einen Metallring, der in der Öffnung des Gummis sitzt, er scheint eine umlaufende Rille zu haben und ist offenbar einfach in das Loch im Gummi eingesteckt. Einer von diesen Metallringen fehlt, und zwar auf der nach außen zeigenden Seite, also "zu mir" wenn ich davor sitze. Das ist doch sicherlich eine wunderbare Problemquelle, wenn da Dreck hineinkommt (noch ist alles sauber...). Die Gummis selbst sind weich, nicht brüchig und nicht löchrig. Kann man da einfach einen neuen Ring einbauen oder fällt der dann wieder raus, und das Gummi sollte lieber komplett neu?
Dieses Ringlein meine ich.
