Unterboden Samurai

Hier kommen alle Technik Fragen und Probleme rein!
Bitte hier sachlich bleiben ...

Beitragvon user gelöscht » Di, 15 Sep 2009, 9:50

Mahlzeit,
ich habe gerade diese Diskussion gelesen, und bin überrascht was die Leute noch alles unter Ihr Auto schmieren. Ein echter "Nogo" ist Unterbodenschutz. Dieser ist ein Relikt aus den 70igern, als man es nicht besser wußte. Dieser wird über die Jahre brüchig und zieht auch Wasser. Das gibt eine Feuchte gerissene Klimazone direkt am Blech. Macht kein Restaurteur mehr drunter.

Um den Unterboden und die Radhäsuer zu schützen, die ja extrem mechanisch durch Steinschlag belastet werden, wird heute bei Neuwagen und restaurierten Oldtimern ein Epoxidlack verwendet. 1K oder 2K ist eine glaubensfrage, aber Epoxid ist wichitg, dieser ist Steinschlagfest. Danach eine dünne Wachsschickt und der Wagen ist versiegelt. Das Wachs hält da Wasser ab und der Lack ist Steinschlag fest heutzutage. Haken daran ist das er nicht auf Unterbodenrest darf.

Bring den Wagen zum Trockeisstrahlen. Dort wird alles was an Lack oder Unterboden drauf ist runter geholt ohne die Gummis oder andere Dinge zu beschädigen. danach entrosten mit Flexdrahtbürste, oder Owatrol-Öl überstreichen. In Hohlräumen ist es nix, aber bei glatten gut zugänglichen Stellen ist es top. Wenn dies ausgehärtet ist bildet sich eine harte und aubere Oberfläche die weiterverarbeitungsfähig ist. Diese kannst du mit dem Epoxidlack drüber streichen. Beim Auftragen mit Rolle oder Pinsel ist die Schicht dicker als beim Lackieren.

Die Hohlräume wie schon weiter oben beschrieben mit Mike Sanders ausspühen. Das sich bei Dir alles ablöst liegt wahrscheinlich daran, dass die Wachsschicht sich nicht mit dem Unterboden verträgt. Dieser muss erst komplett runter.

Bei Fragen melde Dich einfach per Mail. Ich habe beruflich viel damit zutun.

Grüße aus Bochum.
Thomas
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Beitragvon blochbert » Di, 15 Sep 2009, 20:21

qbochumer

Da du anscheinend viel damit arbeitest hab ich da noch einige Fragen und zwar:

:arrow: Kann man auf Owatrol-Öl mit jedem Lack drüber gehen? Und wie lange solls da aushärten?

:arrow: Ist dieses Mike Sanders Hohlraumfett viel besser als z.B. das Hohlraumwachs von Teroson?

:arrow: Was haltest du von Steinschlagschutz in den Radhäusern und wo er vielleicht noch nötig ist?

:arrow: Schweissnähte abdichten mit was? Spritzbare Nahtabdichtung oder doch klassisch mit dem Finger oder Pinsel?

:arrow: Wie geht man am besten weiter vor, wir haben die gesamte Bodengruppe aus 2mm Blech erneuert und sonst auch ziemlich viel rostiges Blech ersetzt, da wir sehr wenig Zeit haben und schon ein halbes Jahr an dem Auto werken hat sich natürlich an den neuen Blechen leichter Rost angesetzt da diese ja unbehandelt waren. Es wurde aber in jede noch so kleine Ritze und überall wo wir hinkamen, auch die neuen Bleche, mit Fertan eingestrichen, das gehört ja dann abgewaschen, und dann?

Danke dir schonmal für alle Infos, ich möchte nach der vielen Arbeit so gut wie möglich konservieren damit es auch lange hält, einzig das Sandstrahlen oder sonstiges strahlen geht nicht da wir leider keinen Betrieb in der Nähe haben der das macht.
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Beitragvon Tobulus » Di, 15 Sep 2009, 21:31

bochumer hat geschrieben:Mahlzeit,
ich habe gerade diese Diskussion gelesen, und bin überrascht was die Leute noch alles unter Ihr Auto schmieren. Ein echter "Nogo" ist Unterbodenschutz. Dieser ist ein Relikt aus den 70igern, als man es nicht besser wußte. Dieser wird über die Jahre brüchig und zieht auch Wasser. Das gibt eine Feuchte gerissene Klimazone direkt am Blech. Macht kein Restaurteur mehr drunter.

Um den Unterboden und die Radhäsuer zu schützen, die ja extrem mechanisch durch Steinschlag belastet werden, wird heute bei Neuwagen und restaurierten Oldtimern ein Epoxidlack verwendet. 1K oder 2K ist eine glaubensfrage, aber Epoxid ist wichitg, dieser ist Steinschlagfest. Danach eine dünne Wachsschickt und der Wagen ist versiegelt. Das Wachs hält da Wasser ab und der Lack ist Steinschlag fest heutzutage. Haken daran ist das er nicht auf Unterbodenrest darf.

Bring den Wagen zum Trockeisstrahlen. Dort wird alles was an Lack oder Unterboden drauf ist runter geholt ohne die Gummis oder andere Dinge zu beschädigen. danach entrosten mit Flexdrahtbürste, oder Owatrol-Öl überstreichen. In Hohlräumen ist es nix, aber bei glatten gut zugänglichen Stellen ist es top. Wenn dies ausgehärtet ist bildet sich eine harte und aubere Oberfläche die weiterverarbeitungsfähig ist. Diese kannst du mit dem Epoxidlack drüber streichen. Beim Auftragen mit Rolle oder Pinsel ist die Schicht dicker als beim Lackieren.

Die Hohlräume wie schon weiter oben beschrieben mit Mike Sanders ausspühen. Das sich bei Dir alles ablöst liegt wahrscheinlich daran, dass die Wachsschicht sich nicht mit dem Unterboden verträgt. Dieser muss erst komplett runter.

Bei Fragen melde Dich einfach per Mail. Ich habe beruflich viel damit zutun.

Grüße aus Bochum.
Thomas


Hi,

Da möchste ich Dir teilweise widersprechen.

Unterbodenschutz ist ein Relikt aus den 70ern:
Das gilt aber nur für solchen Steinschlagschutz der auf Bitumen basiert. Es gibt aber auch hochwertigen Unterbodenschutz auf PVC-Basis, dieser ist - die korrekte Verarbeitung und die Wahl des richtigen Produktes vorausgesetzt - gut für wenigstens 10 Jahre. Übrigens lässt sich dieser Steinschlagschutz nicht mit Trockeneisstrahlen entfernen. Das liegt daran dass er auch bei extrem tiefen Temperaturen elastisch bleibt und in seiner Gesamtheit einen fest zusammenhängenden Überzug bildet.

Fahrzeughersteller müssen im Rahmen von Entsorgungsbestimmungen heute sicherstellen dass nicht mehr Kiloweise Kunststoff in die Hochöfen wandert weil er sich nicht vom Blech trennen lässt. Dazu gehört auch Steinschlagschutz, daher tritt Unterbodenrost heute auch an jungen und verzinkten Fahrzeugen wieder vermehrt auf weil er nur noch äußerst sparsam an den neuralgischsten Punkten aufgetragen wird.

Im Restaurationsbereich hat das Zeug tatsächlich nichts mehr verloren. Denn restaurierte Fahrzeuge werden in der Regel häufig inspiziert und eher schonend und bei guter Witterung bewegt. Da ist eine normale Lackschicht mit Wachsüberzug wesentlich sinnvoller da einfacher zu inspizieren.

Ich persönlich würde bei einem im Alltagsbetrieb ganzjährig eingesetzten Samurai - vorausgesetzt er ist entlackt und vom Steinschlagschutz befreit - den Unterboden in drei Schichten mit Brantho Korrux Nitrofest streichen (nicht spritzen) und dann mit einem guten, farblosen Unterbodenwachs beschichten. Welchen Chassislack man verwendet ist aber eher eine Glaubensfrage und im Endeffekt sowieso eher nebensächlich. Das Wachs hält schon den Großteil der Steinschläge ab. Die Radäufe würde ich dann jährlich nachwachsen.
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Beitragvon user gelöscht » Mi, 16 Sep 2009, 9:24

Hallo,
ich möchte hier nicht den eindruck erwecken, dass ich der Papst des Unterbodens bin. --Wenn es sowas überhaupt gibt---.
Der Korrosionsschutz bei Autos, speziell bei Oldtimern ist ein viel diskutiertes Thema. Hier gibt es nicht nur eine finale Lösung. Es gibt auf dem Markt viele gute Systeme, die alle ok sind und auch teure und aufwendig restaurierte Autos wirkungsvoll schützen.

Allesdings sollte man nie die Tatschae vergessen, das Rost nicht vollständig vermeidbar ist. Mit allen Systemen kann Rost nicht verlangsamt bestenfalls gestoppt werden. Aber niemals kann Rost durch Lacke oder Mittel ohne mechanischem Abrieb entfernt werden.

Teroson, Owatrol, Ferton, Mike Sanders, habe nur die Möglichkeit den bereist Vorhandenen Zustand zu haltenund die Neubildung und Weiterentwicklung des Rostes zu stoppen.
Das sollte immer im Hinterkopf bleiben.

Mit dem Relikt aus den 70zigern war von mir nur der Unterbodenschutz aus Bitum gemeint. Für normale autos imTagesgeschäft und einer guten Lebensdauer vielleicht von 10-15 Jahren, war er völlig ok, danach musste er erneuert werden, was selten jemand getan hat. Dadurch wurde er wirkungslos und er schädlich, durch die beschriebenen Eigenschaften.
Deswegen hat Tobulus recht, und ich hätte dies diferenzieren müssen.

Nun zu den Fragen:
:arrow: Owatrol ist ein wachs mit Epoxidlösung. Dies verdrängt die Feuchtigkeit im vorhandenen Rost und schliest in unter dem Epoxidlack später ein. Danach ist er mit "vielen" Lacken überstreichbar. Aber auch hier gilt, der Rost wird nicht vernichtet, sondern eingekapselt. Daher ist es für Aussenflächen ungeeignet, da die Oberfläche rau bleibt.
Weitere Info´s bekommt man unter

:!: http://www.owatrol.de/
oder
:!: http://www.korrosionsschutz-depot.de/?g ... zAodMjxIaQ

Hier sind Fachleute, die gute Auskünfte geben können.

:arrow: Mike Sanders halte ich persönlich für deutlich besser als Teroson. Es gibt einen guten Test in der aktuellen "Oldtimer Markt". Hier wurde viele Systeme auf rostigen und glatten Flächen und in Holräumen getestet.

:arrow: Steinschlagschutz in den radhäusern meinst Du sicher die Innenkotflügel? Die können nicht schaden, und sind schon eine guten Sache was den Steinschlag angeht. Sollten nur regelmäßig ausgebaut und dahinter gescichtet werden, da hinter diesen die Feuchtigkeit stehen kann.

:arrow: Bei Schweissnähten habe ich wenig Ahnung, dort muss ich noch viel lesen ud ausprobieren, bis ich meinen Käfer Cabrio schweisse und abdichte. Frage hier besser einen Karosseriebauer. Oder vielleicht auch des Depot.

:arrow: Die Bodengruppe würde ich komplett mechanisch reinigen. Zum beispiel strahlen. Dann kommt fast aller Rost runter. Wenn kein Betrieb in der Nähe ist, such Dir einen und überlege Dir ob Du eine Fahrt auf dem Hänger dort hin machst. Trockeneis kann hier nicht helfen da es keinen Rost entfernen kann. Zum Schloss würde ich die Gruppe mit Owatrol innen und Aussen streichen, damit sind auch die eckenund Spalte versiegelt.

Sollte hier jemand schon erfahren haben, dann würde mich es auch Interssieren, wie dies gelöst wurde.

Grüße aus Bochum in NRW, wo es viele Strahlbetriebe gibt.

Thomas
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Beitragvon blochbert » Mi, 16 Sep 2009, 19:56

Erstmal Danke!

Mit den Radhäusern meinte ich die Radhäuser :lol: , die Samurais haben keine Innenkotflügel und unsere bekommen auch keine, das Blech ist also den Steinschlägen voll ausgesetzt, Steinschlagschutz wäre also schon gut wenn wir reinspritzen oder?
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Beitragvon Hoizfux » Mi, 16 Sep 2009, 20:19

:arrow: schweissnähte abdichten: zwischen die bleche nen schweissprimer rein (zb europax oder inox spray von technolit), danach alles vernünftig grundieren und dann mit ner karosseriedichtmasse abdichten (zb terson karosseriedichtmasse 4in1)
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Beitragvon user gelöscht » Do, 17 Sep 2009, 7:50

Die Radhäuser sind den selben Belastungen ausgesetzt wie die Bodengruppe. also genauso behandeln. Hier könnte man noch eine Grundierung vorher verwenden. Zum Beispiel "2K-Grundierfarbe EP 100:13, und dann die DeckschichtEP817 Flex Shield inschwarz drüber. Anschließend zur Wasserabweisung noch einen dünnen Wachs den Du jährlich erneuerst. Dann haste was gutes.

Gruß Thomas
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