Restaurierung SJ413 SE 1987

Ihr wollt uns an euren Umbauten o.ä. teilhaben lassen??
... dann hier rein damit!

Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon Terenski » Di, 27 Sep 2022, 13:10

Hallo Zusammen

Vor ziemlich genau 4 Jahren, Ende August 2018, hatten mein Sohn und ich die geniale Idee ein Fahrzeug zu restaurieren. Da wir weder Automechaniker, noch Spengler, noch Lackierer sind, wollten wir diesbezüglich klein anfangen. Als absolute 4x4 Fan's fiel unsere Wahl dann schnell mal auf einen SJ. Nicht zuletzt, da meine Eltern in meiner Jugend sowohl einen SJ 410 als auch einen Samurai ihr Eigen nannten und ich diese nach dem Erwerb des Führerscheines auch ausgiebig fahren durfte.
Wir sind dann fündig geworden und - was soll ich sagen - wir haben uns gleich in den Kleinen verliebt und ihn mit nach Hause genommen.
Sah doch auf den ersten Blick schon ganz ordentlich aus, nicht?

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Eigentlich wollten wir hauptsächlich damit fahren und nur wenig restaurieren, aber bei der genaueren Inspektion fand sich dann doch schon in der einen oder anderen Ecke einen leichten Rostansatz.

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Wir vermuteten sogar Stellen, an welchen sicher mal eine Ecke gewesen sein sollte.

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Long story short: Es sah teilweise so aus, als ob der Vorbesitzer dauerhaft in einer Salzlagune geparkt hatte.
Wie auch immer: keine halben Sachen, dachten wir.

Zwar als Laien, aber ohne zwei linke Hände haben wir vor allem durch die wertvollen Beiträge aus diesem Forum profitieren können. Vielen Dank euch allen die dieses Forum mit Leben füllen.
Uns hat's sehr geholfen, aber seht selbst...

Nun, alles auseinanderschrauben (wenn wir damals gewusst hätten, welche Arbeit auf uns zu kommt...) :shock:
und Chassis und Karosserie sandstrahlen...

Solche Bilder seid ihr euch wahrscheinlich gewohnt :wink:

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Chassis wurde sandgestrahlt und die obligatorisch rostigen Karosserieaufnahmen (werden die eigentlich von Suzuki schon rostig geliefert?) ausgeflext und die von 4x4Orca bestellten Ersatzplatten eingeschweisst. Danach Chassis lackieren. (Thx an 4x4Orca für die zuverlässige Lieferung der qualitativ hochwertigen Platten).
Sieht doch schon viel besser aus, nicht?

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Die Technik konnten wir teils mit Sandstrahlen und z.T. Unmengen an Zitronensäure entrosten und mit Owagrundol / Owatrol Chassislack wieder auf Vordermann bringen.
Einige Teile jedoch hatten es nicht in das engere Auswahlverfahren geschafft und wurden gnadenlos ersetzt.

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Nach dem Zusammenbau sah's dann von weitem schon mal vernünftig aus

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Leider wurde die Karosserie beim Sandstrahlen von einem - sagen wir mal gefühlslosen - Mitarbeiter gepeinigt. Es war zum Schluss nur noch Wellblech und Rost vorhanden.
Somit entschieden wir uns eine überschaubare Auswahl aller Karosserieteile - namentlich die Firewall und der Getriebetunnel und einige wenige Weitere in die chemische Entrostung und KTL Beschichtigung geben. Das hätten wir gleich schon von Anfang an tun sollen...

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Die Wellblech-Partien haben wir dann aufwändig ausgeflext und neue eingeschweisst.
Und Ja, aus finanzieller Sicht hätten wir von Anfang an einen Wrangler kaufen sollen... Es geht hier aber auch ein wenig um die Ehre! Keine halben Sachen, jetzt erst recht :lol:

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Die Fussräume bei einem SJ sind auch immer mal wieder für transparente Aussichten gut. Die Rost-Löcher haben wir "schön gemacht", Blech gebogen und eingeschweisst.

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Zwischenzeitlich haben wir uns immer mal wieder mit lackieren beschäftigt und uns hierzu eine Lackierkabine gebastelt 8)

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Was meint ihr: Das Resultat der Grundierung kann sich durchaus sehen lassen...

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So, endlich: Ab zur Anprobe der neuen Teile. Sogar der Original-Wagenheber passt :-D

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Nachdem nun alles zusammepasst: Karosserie wieder runter und fertig lackieren.
Motor rauf auf das Chassis, damit wir den testen können. Dieser stand nun seit mehr als 4 Jahren im Freien rum. "Intelligenterweise" hatte ich das Öl damals schon abgelassen und entsorgt. Ich dachte eben, dass wir nicht solange für die Instandstellung benötigen würden. Wie man sich täuschen kann...

However: Den Motor habe ich vor dem Aufsetzen der Karosserie mal auf das Chassis gebaut und verkabelt, so dass wir testen können ob der überhaupt noch läuft.
Ist jetzt noch ideal, da von allen Seiten her zugänglich.

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Mit Öl und Kühlwasser befüllt, Dichtigkeit geprüft, Benzinleitungen temporär gelegt und Tank mit 5l befüllt.
Wenn das stimmt, was man so über den Verbrauch des SJ hört, reichen die 5l sicher für einen 5 Minütigen Test aus :lol:

Und siehe da, nach etwas orgeln schnurrte der Kleine wieder wie ein Kätzchen. Diese Dinger sind Bullet-proofed. Chapeau Suzuki =D>
Allerdings: :shock: weisser Rauch hinten zum Auspuff raus, bedeutet bekanntlich nichts Gutes. Mit 128k auf dem Buckel...
Nun schauen wir uns mal die ZKD an, und wenn wir schon dabei sind: Generalüberholung. Das kommt jetzt auch nicht mehr drauf an und macht man ja nicht jedes Jahr

Sieht nicht so appetitlich aus...
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Nach der Reinigung und Zerlegung schon eher
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Dürfte nicht mehr solange dauern wie bisher: Wir sehen endlich Licht am Ende des Tunnels. Alle da draussen die auch an einem solchen Projekt dran sind: Gebt niemals auf!!
Die erste Ausfahrt des Kleinen dürfte nicht mehr in allzu weiter Ferne liegen. Wir freuen uns jedenfalls ein Loch in den Bauch...
Stay tuned...
Terenski
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon Uli1979 » Mi, 28 Sep 2022, 5:57

wow... mein größter Respekt... und weiter so =D> :P
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon Geronzen » Mi, 28 Sep 2022, 22:18

=D> =D> =D>

Weiter so, der Kleine wird es euch danken ::ja::
Gruß aus der Lüneburger Heide

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FAQ: http://suzuki-offroad.net/viewtopic.php?f=9&t=33453
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon oeddel » Do, 29 Sep 2022, 8:15

Sehr schön anzusehen, gefällt mir gut =D>
Rost ist heilbar.
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon veb1282 » Do, 29 Sep 2022, 13:48

Sieht sehr ordentlich aus. :clap:
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon muzmuzadi » Do, 29 Sep 2022, 18:10

Alter Schwede, ihr wollt es ja ganz genau wissen. :shock: #-o






Fetten Respekt und weiter so!!!! =D> =D> =D>
sebbo hat geschrieben:generell ist ein suzuki ein scheißhaus und nichts wert. jeder der geld dafür haben will macht dies mit betrügerischem vorsatz.
durch den tausch von geld gegen einen solchen scheißhaufen wirst du mitglied im suzuki offroad club und darfst dich offiziell als nicht ganz dicht bezeichnen :)
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon veb1282 » Do, 29 Sep 2022, 19:09

Ja, hätten es die Japaner/Spanier früher schon so genau genommen, wären die Karren heute noch besser erhalten.
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon Razzio » So, 02 Okt 2022, 9:59

Hallo,
meinen Respekt habt Ihr schon mal.

Viele wissen hier was da an Arbeit drin steckt und wie viel Schweinehund man dafür überwinden muss wenn es sich dann hinten raus nur noch ziehhht wie Gummi.

Wie kommt ein Riese wie Du überhaupt in dieses Auto? Du kannst Dir doch mit den Knien die Ohren zu halten da drinnen, oder? ;)
Herzliche Grüße, Razzio
Meine Restaurationsstory: http://suzuki-offroad.net/viewtopic.php?f=24&t=45270
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon Razzio » So, 02 Okt 2022, 9:59

Hallo,
meinen Respekt habt Ihr schon mal.

Viele wissen hier was da an Arbeit drin steckt und wie viel Schweinehund man dafür überwinden muss wenn es sich dann hinten raus nur noch ziehhht wie Gummi.

Wie kommt ein Riese wie Du überhaupt in dieses Auto? Du kannst Dir doch mit den Knien die Ohren zu halten da drinnen, oder? ;)
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Re: Restaurierung SJ413 SE 1987

Beitragvon Terenski » Di, 11 Okt 2022, 21:37

Vielen Dank euch Allen für die motivierenden Bekundungen :-D
Gutes Auge Razzio :-D Wir sind definitiv nicht die Zierlichsten, drum haben wir uns für das Cabrio entschieden :lol:

Weiter ging es mit dem Motor: Ein Kolben sowie der Zylinderkopf hatten Ecken drin, welche vermutlich von einer abgebrochenen Massenelektrode stammte.
Den Zylinderkopf konnten wir jedoch retten. Den Motor komplett zerlegen und neu aufbauen: Also neue Kolben, Ringe, Pleuel-Lager, Kurbelwellen-Lager.

Einen SJ zusammenbauen geht fast wie mit Lego. Was sich die Japaner da vor über 30 Jahren ausgedacht haben war m.E. wirklich schon genial zu dieser Zeit
Die schlimmsten Arbeiten während des ganzen Rebuild war das entfernen der Dichtungen vom Motor, Ansaug-Stutzen etc., für mich gibt es wirklich nicht viel schlimmeres ](*,)
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Kurbelwelle mit neuen Lagern...
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Dann die Kolben. Beim Einbau mussten wir etwas tricksen: Kolbenringe mit einer Blechdose zusammengeschnürt...
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Der Vergaser scheint mit den unendlich vielen Schläuchen das komplizierteste Teil am ganzen SJ zu sein. Hoffentlich bekommen wir den wieder funktionsfähig #-o

Vor dem Einbau des Motors etc. noch kurz Kabelbaum und Co. montiert...
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Es juckt uns schon in den Fingern, aber es gibt vor der ersten Fahrt doch noch einiges zu tun.
Freuen uns schon, wenn das erste mal das 4WD Lämpchen in den Armaturen aufleuchtet 8)
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Wir melden uns dann nochmals mit dem Schlussbild... [-o< ...falls der Motor dann wieder läuft...
Stay tuned :)
Terenski
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