...... der Ausbau der Getriebe! Wahlweise geht natürlich auch ein Bierchen, statt einem Kaffee...
Als erstes muss man logischerweise das Verteilergetriebe ausbauen. Das Verteilergetriebe ist auf den drei berühmten Gummilagern verschraubt welche gut und gerne mal den Dienst quittieren und somit für einige Problemchen sorgen; z.B. Ruckeln, herrausspringende Schalthebel usw. Diese zu erneuern wäre also in diesem zusammenhang ganz clever. Ich habe die Gummilager gelöst und das gesamte VTG etwas angehoben damit die Gewindestifte der Lager erstmal auf den Haltern am Rahmen aufliegen, von da aus ist es dann ein leichtes das VTG komplett rauszuheben. Da muss man einfach mal ein bisschen probieren (Vor-Zurück-Hoch-Runter). Richtig Tricky wird`s dann erst beim Schaltgetriebe...
Im nächsten Schritt würde ich empfehlen den Auspuff auszubauen. Angefangen beim Krümmer bis nach dem Kat. Ich bin nicht sicher ob das bei allen gleich ist, bei mir war nach dem Kat eine Muffe mit zwei Schellen. Ich wollte den Auspuff zunächst dran lassen, hab aber dann festgestellt das der Platz doch irgendwie etwas zu knapp ist. Hab hierzu auch nicht wirklich Bilder gemacht da das so ne ziemlich ärgerliche Hau Ruck Aktion war !
Auf jeden Fall muss der Auspuff Gummi samt Halter vom Kat weg, da der stört beim Ausbau des Getriebehalters.....
Bevor man mit dem Ausbau des Getriebes beginnt, sollte man den Motor etwas abstützen; entweder von oben mit einer Motorbrücke oder wie in meinem Fall mit einem Unterstell Bock unter der Ölwanne. Wenn das Getriebe ausgebaut ist/wird sitzt der Motor nur noch links und rechts auf den zwei Motor-Lagern und kippt im schlimmsten Fall vorne in den Kühler. Kann sich ja jeder denken was dann passiert....!
Nur noch wenige Schritte dann ist es soweit, das Getriebe kann rausgewuchtet werden!
Unter anderem muss das Schutzblech am Getriebe weg, welches die Schwungscheibe vor Steinen schützt. Von oben ist noch der Stecker des Rückwärtsgang-Schalter zu lösen.
Dann sollte man noch mal über alles drüber schauen, bevor es wirklich ans Getriebe geht:!:
Alle Kabelverbindungen gelöst und aus den Haltern entfernt?
Abdeckblech der Schwungscheibe entfernt?
Motor gegen kippen gesichert?
Anlasser gelöst und beiseite gelegt?
Wenn überall ein Haken dran kann, geht`s los mit dem Getriebe!
Das Getriebe selbst ist am Motor von unten mit zwei Muttern und oben mit zwei Schrauben befestigt. Die oberen Schrauben sind unterschiedlich lang, hier also beim rausdrehen darauf achten welche wo rausgedreht wurde! Auf den nächsten Bildern sieht man ungefähr wo die Muttern bzw. Schrauben des Getriebes sitzen:
Wenn man auf der Hebebühne arbeitet würde ich die oberen beiden Schrauben rausdrehen und dann von unten weiter machen, da alle weiteren arbeiten nur noch von unten zu machen sind. Von unten sollte man das Getriebe abstützen oder besser sogar noch ein ganz kleines Stück anheben und den Getriebehalter losschrauben. Im weiteren hab ich in der Reihenfolge für mich etwas Chaos verursacht, da ich alleine unterm Auto gelegen habe und auch so das Getriebe rauswuchten musste! Da dürft ihr gerne auch etwas kreativ werden und mal selber euer Glück probieren wie ihr es am besten hinbekommt...
Schrauben von oben sind gelöst.
Getriebehalter ist ebenfalls ausgebaut, nun liegt das Getriebe auf der geschraubten Querstrebe.
Diese Querstrebe muss auch ausgebaut werden, damit diese weg geschraubt werden kann muss das seitliche Schutzblech, welches die Bremsleitungen schützt weg. (3xM6)
Nun sollte soweit alles Frei liegen um das Getriebe und man kann die beiden unteren Muttern am Getriebe lösen. Sind diese zwei Muttern weg kann man das Getriebe nach hinten rausziehen. sollte es etwas klemmen, einfach ein bisschen rütteln und oder mit einem Montiereisen nachhelfen! Nun kommt der eigentlich knifflige Teil des Ausbaus. Ich habe das Getriebe nach hinten herausgezogen und erstmal auf der Quertraverse vom Rahmen "geparkt" (hab halt auch nicht unbegrenzt Kraft
) Von da aus muss man das Getriebe wohl in Fahrtrichtung etwas im Uhrzeigersinn drehen um es dann mit der Kupplungsglocke zuerst nach unten rauszuschieben. evtl braucht man hier eine zweite Hand die den Motor etwas wegzieht und/oder hält. An der Stelle hätte ich am liebsten mit nem großen Hammer gearbeitet, hätte aber wohl nix gebracht! Also
Ruhe bewahren und weiter versuchen irgendwann habt ihr den richtigen Winkel erwischt und es fluppt ganz leicht raus. Zu diesen Arbeitsschritten hab ich auch nicht ganz so viele Bilder:
Nach dem das Monster endlich draussen ist geht es an die eigntliche Arbeit: Der Tausch der Kupplung!
Wenn das Getriebe raus ist schaut ihr auf die Druckplatte, die in meinem Fall wohl das Fehler verursachende Teil war. Die Schrauben der Druckplatte aussenherum lösen und Druckplatte herunternehmen.
Kupplungsscheibe fällt dabei mit raus
Danach habt ihr frei Sicht auf die Schwungscheibe. Sofern ihr Pilotlager und KW-Siri mitwechseln wollt muss die Schwungscheibe auch raus. Ich würde empfehlen diese beiden Teile auch mitzuwechseln, da es Pfennigartikel sind und es sich um Verbundarbeit handelt! Denke die Freude ist riesig wenn die neue Kupplung drin ist und der KW-Siri fängt einen Monat später an zu suppen, also raus mit den Teilen!!!
Wenn die ganzen Teile ausgebaut sind ist es wichtig sich erstmal einen kleinen Überblick zu verschaffen was man da alles hat und gaaaaaanz wichtig die neuen Teile vergleichen mit den alten! Anzahl der Zähne der Kupplungsscheibe, Durchmesser der Kupplungsscheibe, ungefähre Abmaße des Druckautomaten (Aussehen variiert je nach Hersteller!) und last but not least auch mal einen Blick auf das Ausrücklager werfen, einfach mal ne optische Kontrolle ob das in etwa gleich aussieht...
Das Pilotlager kann man ganz leicht mit einer passenden Nuss aus der Schwungscheibe aus und wieder eintreiben. Ich habe zusätzlich an der Schwungscheibe die Reibfläche der Kupplungsscheibe mit einem Stück Schleifwolle etwas abgeschliffen und somit angeraut.
Vor dem Einbau der Schwungscheibe kann man nun noch den Kurbelwellensimmerring wechseln. Dazu einfach mit einem Schraubenzieher den alten Simmering entfernen(Vorsicht hier läuft ÖL aus dem Motor beim entfernen), mit einem sauberen Lappen den Simmerring-Sitz reinigen und den neuen Simmerring ansetzen. Normalerweise sollte man zum eintreiben des neuen Simmering einen Metallring oder ähnliches in der Größe des Simmerringes nehmen, da die wenigsten so einen großen Ring haben dürften geht es auch mit viel vorsicht mit z.B. einer Verlängerung der großen Ratsch.
Darauf achten das der Simmerring gleichmäßig und gerade sitzt und nicht mit Gewalt versuchen den Siri einzutreiben. Der Siri sollte schön bündig mit dem Motorgehäuse abschliessen
Danach kann man die Schwungscheibe wieder montieren. Drehmoment der Schrauben beachten! Als kleinen Tip: zum Festhalten der Schwungscheibe steckt man einen Schraubenzieher zwischen Verzahnung und Motorgehäuse, dann die Schrauben schön über kreuz fest ziehen und Drehmoment am Schluss nochmal prüfen!
Da man gerade zum Simmering Profi geworden ist kann man auch direkt den Simmering am Getriebe-Ausgang mit wechseln:
Diesen Bericht hier schreiben und vermutlich auch lesen, dauert länger wie die ganze Arbeit an sich
Da nun alles ausgebaut und gewechselt ist, gehts nun wieder in umgekehrter Reihenfolge in Richtung funktionierende Kupplung:
Jetzt kommt das beschriebene Spezialwerkzeug zum Einsatz: der Zentrierdorn!
man setzt die neue Kupplungsscheibe auf die Schwungscheibe und steckt den Zentrierdorn in das Pilotlager, mit dem Konus mittelt man nun die Kupplungsscheibe auf der Schwungscheibe aus und montiert danach die Druckplatte. Die Druckplatte hat nach dem verschrauben eine gewisse Vorspannung. Die kupplunsscheibe kann dann nicht mehr verrutschen und der Zentrierdorn kann wieder gezogen werden. Hat man keinen Zentrierdorn zur Hand kann man z.b. auch einen passenden Bohrer in das Pilotlager stecken und die Kupplungsscheibe vor dem festschrauben der Druckplatte nur optisch ausmitteln. Ist zwar nicht die beste Methode funktioniert aber auch, da die Verzahnung der Getriebewelle am Anfang sowieso etwas konisch ist und man deshalb ein bisschen Spiel hat was die Ausrichtung der Kupplungsscheibe angeht. Ganz wichtig ist das man ein bisschen hitzebständiges Fett auf die Verzahnung macht damit die Scheibe besser in die Scheibe fluppt! Aber Achtung: weniger ist hier mehr, also bitte keine Fettorgien veranstalten, wer nämlich hier gut schmiert fährt gar nicht mehr gut!!!
Als letzten Schritt vor dem Einbau des Getriebes muss man noch das Ausrücklager wechseln. Das ging anscheinend auch so schnell und leicht das ich ganz vergessen habe Bilder davon zu machen. Um das Ausrücklager zu wechseln kann es je nach Stellung des Kupplungshebels notwendig sein diesen zu demontieren. Am besten ist es wenn man sich vorher eine Markierung macht um ihn danch wieder genau so zu montieren. Wenn das Ausrücklager entfernt ist, kann bzw. sollte man Die Gleitbuchsen etwas fetten. Hierzu die Welle aus der Buchse in Richtung Kupplungshebel rausziehen und ordentlich mit Bremsenreiniger sauber machen danach ebenfalls mit Hitzebeständigem Fett alles schön einfetten! Hierbei habe ich die Welle auf der das Ausrücklager sitzt mit eingefettet..... beim zusammenbau darauf achten das die Feder der Ausrückwelle wieder richtig sitzt!
Bevor es nun wirklich an den Einbau des Getriebes geht sollte man noch kontrollieren ob die zwei Führungsbuchsen für das Blech welches zwischen Motor und Getriebe sitzt dort sind wo sie hingehören. Es kommt öfters mal vor das diese im Getriebe stecken bleiben oder rausfallen beim Ausbau. Sollten die Buchsen im Getriebe stecken, einfach mit einer WaPuZa o.ä. ziehen und wieder an Ort und Stelle mit einem kleinen Hammer einklopfen. Blech an der richtigen Stelle Positionieren und dann kanns endlich mit dem Zusammenbau losgehen......
Der Zusammenbau erfolgt dann natürlich in umgekehrter Reihenfolge.
Die wichtigsten Drehmomente findet ihr hier:
viewtopic.php?f=20&t=1083Einen netten kleinen Bericht zum Thema Kupplung einstellen findet ihr hier:
viewtopic.php?f=1&t=2012&p=18849&hilit=Kupplungsspiel+einstellen#p18849Das war`s erst mal von meiner Seite. Über ideen, Fehler und Anregungen können wir gerne sprechen, ich hoffe ich habe nichts vergessen und kann vielleicht dem ein oder anderen mit dem Bericht helfen.
Seht`s als kleines Dankeschön für die viele Hilfe die ich von euch schon bekommen habe