Habe mir das alles gerade mal durchgelesen. Ich geb mal meinen Senf dazu.
1. H-Kennzeichen ist meiner Meinung nach kein so großes Problem, wie es zuerst klingt. Für Anfänger zumindest als Langzeitziel. Denn da spielt einem bei unseren Fahrzeugen das Alter ja ausnahmsweise mal in die Hände. Größere Reifen, Höherlegungen, die üblichen Anbauteile, all das gibt es schon seit vielen Fahren. Entsprechend ist mit etwas Vorsicht, auch vieles zeitgenössig und damit zumindest theoretisch nicht im Weg beim H-Ziel.
2. Vorsicht beim Kauf ist wichtig. Zuviel Vorsicht steht einem aber sehr im Weg. Wer sich einen so alten Suzuki-Offroader kaufen möchte, der kauft kein "normales" Auto, sondern ein Hobby. Die Dinger sind inzwischen ausnahmslos alt. Das heißt, kauft man keinen extrem teuren und seltenen gut und komplett restaurierten (warum sollte sowas einer verkaufen?), kauft man einen mit irgendwelchen Baustellen. Kann man noch so erfahren und vorsichtig sein beim Kauf, er wird zu 100% über kurz oder lang Arbeit machen. Das ist nicht schlimm, weil ist ja das Hobby.
3. Die Entfernung. Es engt einen bei der Marktlage sehr ein, einen im Nachbarort zu suchen. Die Autos werden seit vielen Jahren nicht mehr hergestellt (Jimny mal ausgeschlossen). Die sind vom Aussterben bedroht. Der Markt wird jeden Tag kleiner, da erholt sich wohl nix mehr.
Ich selber bin aus Sachsen und habe meinen letzten aus Richtung Frankfurt a.M. gekauft. Habe ihn online gesehn, die Daten, die zur Verfügung standen angeschaut, Termin gemacht. Bin Freitag hingefahren, einmal quer durch Deutschland. Angeschaut, bissel verhandelt, Probefahrt und abgeklärt, dass er noch paar Tage stehen bleiben darf. Der Vorbesitzer war ein netter Kerl, hab also gekauft. Dann mit Kaufvertrag und altem Nummernschild nach Hause gefahren. In Ruhe auf die Zulassungsstelle und dann mit Nummernschildern wieder hin gefahren und die Karre auf eigenen Rädern Heim gefahren.
Hatte ne Ladung Werkzeug und Ersatzteile dabei, bin nur Landstraße gefahren, falls unterwegs was sein sollte. Bin ein vorsichtiger Mensch. Aber ein Suzuki-Offroader ist ein zähes kleines Auto. Fährt er nur noch halbwegs, wird er dich auch nach Hause bringen. Und wenn es auf drei Rädern und 2 Zylindern wäre.
Meiner hatte auch seine klappernden Teile und Rostansätze aber ist problemlos Heim gefahren.
Und die Fahrt war wie ein kleiner Urlaub. Hat mir einen riesen Spaß gemacht, mit dem neuen Hobby, schönes Wetter, offene Scheiben, schöne Landschaften. Auch unterwegs mal bissel rechts rein und mal nen Waldweg lang. Die Meinige dabei gehabt.
Einfach geil.
Also vielleicht doch bissel Mühe in Kauf nehmen und sogar Abstriche beim Zustand machen. Arbeit ist es so oder so aber man hat größere Auswahl.
4. Es wurde ja bereits von den Kollegen vieles an Tipps angesprochen. Da ich meine Tastatur eh schon abgenutzt habe, hier nur nochmal ganz kurz zusammengefasst.
- Es muss klarheit über die Pläne herrschen. Restaurationshobby/Olttimerprojekt, Gruben und Spass-Auto, Alltagsfahrzeug...usw.?
- Der Typ und das Baujahr sind wichtig. Also LJ80, Sj410, Sj413 oder Samurai vielleicht sogar Jimny? Für Einsteiger am einfachsten/billigsten wäre eher ein Samurai mit Einspritzung ab vielleicht Mitte der 90er.
- Zustand...gibts viel drüber zu sagen und wurde auch im Forum genug besprochen.
Für Einsteiger mit Schrauberwillen sollte wichtig sein, dass die großen aufwendigen Komponenten beim Kauf möglichst passen. Also möglichst wenig Rost an tragenden Teilen. Rahmen sollte i.O. sein und auch die Auflagen der Karosserie (Gummipuffer). Kotflügel, Seitenteile, Radkästen und Schweller sind fast immer rostig aber "leicht" und relativ günstig zu ersetzen/reparieren, wenn man sich selber ran traut.
Technische Funktion sollte passen. Also alle Gänge gut schaltbar an beiden Getrieben. Motor springt an und läuft ohne besonders abartige Geräusche zu produzieren. Fahrzeug zieht beim Anfahren und Beschleunigen halbwegs (ist bei den Suzukis nicht so viel wie man vielleicht gewöhnt ist).
Und Bremsen funktionieren, Bremsleitungen sind möglichst dicht.
Alles andere ist reparabel und kann im Rahmen des Hobbys, nach und nach erneuert, getauscht und restauriert werden. Nur bei oben genannten Sachen ist dann gleich ein riesen Aufwand nötig. Karosserie abheben und so.
Zudem ist einer mit TÜV natürlich zu empfehlen und er sollte möglichst noch nicht zu verbaut sein. Alle Schrauber hier und anderswo in allen Ehren, aber die Vorstellungen und Fähigkeiten gehen da ja doch sehr auseinander. Man erlebt mit den Basteleien anderer womöglich seine Überraschungen.
So nun hab ich aber viel Buchstaben verbraucht. Tastatur ist nun leer.
Suzuki Samurai Santana Van Bj.93 und Cabrio Bj.95 im Straßeneinsatz und zur gelegentlichen Grünanlagenschändung...