Schrauben und Normen

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Schrauben und Normen

Beitragvon Razzio » Di, 30 Jun 2020, 10:57

Hallo,

ich restauriere gerade meinen Samurai und ich muss am Rahmen viele Schrauben erneuern. Auf den Köpfen der Originalschrauben steht bei mir "7", was bestimmt einer japanischen Norm entspricht aber unter der ich beim Schraubenhandel erstmal nichts passendes bekomme. Auch habe ich gelesen dass die Schrauben andere Schlüsselmaße haben als hierzulande für die jeweiligen Gewindemaße üblich.
Daraus ergeben sich folgende Fragen:
1. Welcher Norm entsprechen die Schrauben mit der Aufschrift "7" in unseren Gefilden?
2. Gibt es an irgendwelchen Stellen bei der Montage Probleme wenn man die europäischen Kopfgrößen verbaut?
Herzliche Grüße, Razzio
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Re: Schrauben und Normen

Beitragvon muzmuzadi » Di, 30 Jun 2020, 17:13

Die Zahl gibt wohl das Anzugsmoment bei der Montage an.

Kauf Dir Schrauben in 8.8, 10.8, 12.9 etc. und fertig. So was gibt es nicht auf dem Baumatkt. :wink:
sebbo hat geschrieben:generell ist ein suzuki ein scheißhaus und nichts wert. jeder der geld dafür haben will macht dies mit betrügerischem vorsatz.
durch den tausch von geld gegen einen solchen scheißhaufen wirst du mitglied im suzuki offroad club und darfst dich offiziell als nicht ganz dicht bezeichnen :)
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Re: Schrauben und Normen

Beitragvon Jannick » Di, 30 Jun 2020, 19:02

Moin,
kannst normale 8.8er Schrauben nehmen, die sind sogar noch etwas stabiler als die "7"er Originalschrauben. Bei den Schlüsselweiten gibt's den Unterschied, dass z.B. die M8er keinen 13er Kopf haben sondern einen 14er.

10.8 und 12.9 haben eine höhere Streckgrenze, sind aber für sowas absolut überflüssig. Das sind dann Kräfte, die ein Suzuki normal nicht kennen sollte.
Nur so als Beispiel: eine normale M6 8.8 Schraube hält in der Abscherung ca 1tonne aus.

MfG Jannick
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Re: Schrauben und Normen

Beitragvon Razzio » Mi, 01 Jul 2020, 7:39

Danke Euch Beiden, meinst Du wirklich, Andreas, die geben überall das Anzugsmoment als "7" an? Das steht da auf jeder Schraube. :) Das hab ich noch nie gehört, aber Japaner sind wohl in vielen Dingen anders als wir es kennen.

Ich werde 8.8 nehmen, war auch meine erste Idee. Da ich aus der Metall-Ecke komme (1. Leben), kenne ich mich bissel mit den hier geläufigen Schrauben aus. Nur die "verfluchte 7" sagte mir gar nix. ;)
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Re: Schrauben und Normen

Beitragvon DaBonse » Mi, 01 Jul 2020, 7:52

Also, im Werkstatthandbuch steht zu diesem Thema Im Abschnitt Allgemein 0-12, dass es sich bei den Nummern auf den Schrauben und die "Stärkeklasse" der Schrauben handelt. Es gibt auch die Nummern 4, 6, 7, 8. Ob das dass gleiche ist wie die Festigkeitsklasse (z.B. 8.8 ) kann ich aber nicht sagen.
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Re: Schrauben und Normen

Beitragvon ohu » Mi, 01 Jul 2020, 22:30

Die Schrauben sind nach JIS-B-1186 genormt. Steht für Japanese [Industry Standard.

Die Zahl steht grob für die Festigkeit, eine "7" ist mit der DIN 8.8 vergleichbar, eine "11" mit ner 12.9 usw.
Die in der DIN verwendeten Schlüsselweiten machen eigentlich nirgendwo am Rahmen bzw. Achse Probleme. Eher im Gegenteil, die gerne verbauten M10x1,25er Muttern mit 14er Schlüsselweite sind häufiger mal ausgelutscht, weil der Ring doch recht dünnwandig ist.
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Re: Schrauben und Normen

Beitragvon Razzio » Do, 09 Jul 2020, 20:37

Dankedankedanke! Das ist sehr interessant und gut erklärt.

Ja, die japanischen 10er Muttern sind wirklich sehr dünnwandig. Sicher eine Frage des Gewichtes.

Für alle, die sich zukünftig die gleichen Fragen stellen, fasse ich mal kurz zusammen wie ich es gemacht habe:

Ich habe "normale" Schrauben in der Festigkeitsnorm 8.8 und Muttern mit der Festigkeit 8 gekauft, jeweils verzinkt.

Soweit ich das gesehen habe, sind alle M12 und M10 sowie die M8 mit der Steigung 1,25, was bei M12 und M10 Feingewinde und bei 8er Durchmesser normalem Gewinde entspricht. Die paar verbauten M6 Schrauben bzw. Muttern haben auch "normale" Steigung, nämlich 1.

Als Beispiel: Die 4 Schrauben für die Federbuchsen haben folgende Daten: M12 x 1.25. x 90 (90 ist die Länge) mit Teilgewinde. Die Muttern dazu sowie die Muttern der Briden sind Muttern mit Festigkeit 8 und M12 x 1.25. Ich habe dafür die Selbstsichernden ohne Plastik geholt.

Bei den M10, M8 und M6 Muttern habe ich Scheiben und Federringe gekauft um sie zu sichern.

Ich wechsle alle Schrauben die komisch aussehen. Nur Schrauben die mechanisch noch okay aussehen, werden entrostet, mit Zinkspray behandelt und wieder eingebaut.

Alle Schrauben die in Hülsen oder Gummis stecken, also die zwar nass aber nie wieder trocken werden können, bekommen vorher eine schicht Pumpenfett verpasst. Ein Fett was sich nicht abwaschen lässt. Da gibts sicher auch gute Alternativen. Aber das Geflexe an den Gummibuchsen ging mir auf den Keks. Das will ich beim nächsten Mal vermeiden.

Die Schrauben habe ich bei Schrauben Expert bestellt, die hatten alles da und einen vernünftigen Preis. Vorgestern spätabends bestellt, heute da. Sicher gibts zig andere Anbieter.
Herzliche Grüße, Razzio
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