Winde eingebaut.

Ihr wollt uns an euren Umbauten o.ä. teilhaben lassen??
... dann hier rein damit!

Re: Winde eingebaut.

Beitragvon ohu » Do, 14 Sep 2017, 23:21

Bericht vom 24h Rennen der GORM 2017, Team Hertwig-Brüder.
2017 - heuer ist vieles anders als sonst. Eine Sportverletzung mit Bänderriss, Stellenwechsel, zwei Umzüge, Hochzeit und andere Späßchen werfen den üblichen Zustand der Zeit- und Vorbereitungsplanlosigkeit noch mehr über den Haufen als sonst.
Irgendwas wollen wir aber fahren und das 24h Rennen passt uns eigentlich sehr gut in den Kram.
Also wird das beschlossen. Martin und Matthias wechseln sich mit dem Fahren ab, Beifahren darf jeder aus unserem Bekanntenkreis, der Lust hat mitzukommen.

Nun ist das 24h Rennen ja nicht unbedingt das, wofür der fliegende Campingstuhl, in manchen Kreisen auch "fahrbare Seilwinde" genannt, ausgelegt ist. Andererseits - die CC-Klasse haben wir auch schon öfter mal ärgern können, das Auto ist auch vom Fahrwerk her robust und erprobt. Warum nicht.

Die Vorbereitung steht also ganz im Zeichen der CC-tauglichen Umrüstung. Winde und Hydraulikanlage werden gar nicht erst verbaut, das Fahrwerk mittels weicherer Federn auf die rund 200kg weniger Fahrzeugmasse angepasst, die Dämpfer pi mal Daumen drauf abgestimmt, des Verteilergetriebe mit der langen Übersetzung rein, und schließlich kommen noch reglementgerecht die größten Halogenscheinwerfer rein, die wir finden können. Notauskreis, Spritzschutzlappen am Tag vor der Abfahrt reingeklöppelt und los gehts nach Polen.

Donnerstag, 27.07.2017:

Das 24h-Rennen findet nahe des 3-Länder-Ecks Deutschland-Polen-Tschechien statt, im Motopark Olszyna - ein schöner Offroadpark.
660 km Anreise, Abfahrt in Lenggries um 5 Uhr Morgens, sechs Leute, zwei Autos, zwei Anhänger.

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Größtenteils unspektakulär. Da wir für zwei Autobahnabfahrten in Polen nicht extra das komplette Spielchen mit Mautbox kaufen durchexerzieren wollen, fahren wir die letzte Abfahrt in Deutschland ab und in Görlitz über die Grenze. Leider gibts da einige Baustellen in der Stadt und leider ist auch die Navigation mit Google Maps nicht immer die beste Idee, wenn man mit großem Anhänger unterwegs ist - es wird also ein ziemliches Geeier über kleine Kopfsteinpflastergassen, bis wir an der Grenzbrücke sind (zu der wundersamerweise eine deutlich größere Straße führt...) - egal.
Wir sind in Polen, 30km Landstraße noch bis zum Renncamp. Die erstbeste Tankstelle wird vorher noch angefahren. Rallyeauto, Kanister mit Sprit auffüllen, polnische Hotdogs zur Feier des Tages und dann ab ins Camp.

Das Fahrerlager ist auf interessante Art und Weise angelegt. Es geht eine Boxengasse in Schlangenlinien durchs Lager, diese zweigt von der Strecke ab und mündet später wieder ein. Im Rennbetrieb dann Einbahnstraße, Schriottempo und vor allem gesperrt für alle Fahrzeuge, die nicht Rennteilnehmer sind. Jedes Team bekommt eine relativ kleine Boxenfläche zugewiesen, dort dürfen wir uns ausbreiten. Haben aber ernstliche Probleme, nebst dem eigentlichen Pavillion fürs Rennfahrzeug (5x6m) überhaupt für alle Leute einen Schlafplatz vorzusehen. Andere Teams bekamen deutlich größere Flächen.
Da wir nur 100l Sprit in der Box lagern dürfen, der Verbrauch während der 24h aber deutlich höher sein dürfte, parkt einer unserer PKW draußen zum Spritholen. Die letzten paar 100m muss man die tragen, aber mei, die Boxengasse blockieren geht halt auch nicht. Wenn man das Konzept einmal verstanden hat, dann ists eigentlich recht gut. :)

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Es regnet. Das Lager ist matschig, die Strecke sieht wild aus, die Orgafahrzeuge, die schon auf der Strecke waren, sind ordentlich verschlammt. Vielleicht doch ganz gut, dass wir Silverstones haben und nicht irgendwelche MTs oder ATs. Könnte interessant werden. Haben zwar keine Winde an Bord, im Notfall aber noch zwei Differentialsperren.

Alles aufgebaut, ab zur Papierabnahme. Aufkleber und Startnummern mitgenommen, Auto beklebt, letzte Anpassungen ans Reglement (Überschüssige Scheinwerfer abgeklebt bzw. Birnen ausgebaut) und dann ist eigentlich der Tag auch rum. Zur technischen Abnahme schaffen wir es nicht mehr, aber das geht auch noch Freitag vormittag.
Fahrerbesprechung, macht alles einen recht lockeren Eindruck, Nudeln gekocht, gefuttert und ab in die Koje.

Freitag, 28.07.2017.
Der Tag des Rennens. Soll aber erst abends, 19 Uhr starten.
Vorher steht noch die technische Abnahme, die Proberunde, Zeittraining, freies Training und so weiter an. Damit ist vorausgesetzt, dass man nicht voll ausgeruht ins Rennen startet, sondern schon den halben Tag auf den Beinen ist.
Technische Abnahme im strömenden Regen. Alles nach Reglement umgebaut, gibt nichts zu meckern - nur der Markierungspfeil für die vordere Abschleppöse an der Motorhaubenvorderkante wird bemängelt. Sieht man ja nicht, wenn die Haube offen ist.

12 Uhr gibt es die Transponder für die Zeitwertung, Halter dazu muss gekauft werden (Plastikstückerl für 10 Euro), 13 Uhr Aufstellung zur sog. Installation Lap - der Veranstalter fährt langsam voraus über die Strecke und alle Teilnehmer hinterher, damit man es mal gesehen hat. Matthias fährt, Martin sitzt bei. Da Martin kaum Fahrerfahrung auf dem Suzuki hat, soll er dann die Zeittrainingswertung fahren, während Matthias ihm hilfreiche Tipps gibt.

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In der Installation Lap ist die Strecke noch arg rutschig. Eine Hangauffahrt mit nettem Schlammanteil ist für die Teilnehmer mit AT-Bereifung kaum fahrbahr, in jeder Kurve trägt es uns ordentlich nach außen, die Schlammbrocken fliegen, die Scheibenwischanlage arbeitet ständig. So kanns bleiben, so machts Spaß.

Die Runde geht rund 8-9km im Zickzack durch den Offroadpark. Enge Kurven, Buckel, kurze Geraden, Kehren, Steilkurven, sandige Serpentinen bergauf, eng zwischen Bäumen durch, Auf- und Abfahrten, schlammige Ecken, zwei schöne Sprungstellen. Genial. Echt tauglich. Dann raus aus dem Park, einen steinigen, anfangs arg zerbombten Hohlweg bergab, und dann nach links auf den Acker. Frisch abgeernteter Maisacker, oberflächlich aufgelockert und zerwühlt. Am Waldrand entlang, einige 90-Grad-Knicke und Kurven, häufig loser Grund, geht es 7 km entlang, nach dieser Länge schwenkt die Strecke nach links, einen leichten Hang hinauf, einmal durch eine schlammige Bodensenke, weiter, ordentliche Querrillen durch einen querenden Feldweg, und dann 2km eine laange leichte Steigung hinauf bis zum Fahrerlager zurück - uns das quer über den Acker, loser, lockerer Boden, nur von oberflächlichem Wurzelwerk zusammengehalten. Frisst deutlich mehr Leistung als es aussieht. Die harten Stellen anzupeilen hilft viel.
Wieder am Offroadpark angekommen eine schlammige Wegüberquerung, dann nach rechts der Abzweig in die Boxengasse, geradeaus die Strecke, einmal U-förmig ums Fahrerlager herum, Hohlweg rauf, die Boxengasse mündet wieder in die Strecke ein, Steilabfahrt runter, Rechtskurve, Stückchen bergauf, Kehre mit Steilkurve linksherum und dann über einen schönen Sprunghügel durch den Zielbogen.

Der Part im Offroadpark macht uns deutlich mehr Spaß. Auf dem Acker sind wir etwas untermotorisiert. Wenns weiter nass bleibt und später wieder regnet, ist das aber egal, dann wird aus dem Acker auch die reinste Schlammschlacht.

Einführungsrunde rum, wieder in die Box. Auto durchsehen. Die Heizung und damit das Kühlsystem leckt etwas. Dichtmasse wirds schon retten. Aufgrund der Witterungsverhältnisse dauerte die Einführungsrunde länger als geplant, Zeittraining, Freies Training sollen auch stattfinden - so wird kurzfristig der Start der 24h auf 20 Uhr nach hinten gelegt. Also noch etwa eine Stunde Fahren bei Tageslicht.

Alles gut, ab ins Zeittraining. Martin fährt unsere Qualifikationsrunde, Matthias hält gute Tips zur Fahrweise parat.
Wobei der aggressive Fahrstil von Martin wenig Verbesserungspotential bietet. Kontrollierte Drifts werden mit geschickten Gasstößen ausgelöst, an Stellen, an denen Matthias einfach nur um die Kurve lenkt. Schneller ist das. Wieviel? Weiß man nicht. Ob das Material den aggressiveren Umgang mit der Kupplung so mitmacht? Auch nicht bekannt. Schließlich sind die Erfahrungen mit dem Auto und dessen Haltbarkeit auf der Samson-Fahrweise aufgebaut.

Der große E-Lüfter springt nicht an, die Motortemperatur steigt. Temperaturschalter schaltet nicht. Dieser ist schnell am Streckenrand gebrückt, Temperatur sinkt, weiter gehts.

Runde fertig, ab in die Box.

Die Scheinwerfer sind total verschlammt. Das könnte nachts lustig werden. Aber wir haben Zeit, einen Wischwasserbehälter mit zwei Pumpen, wovon z.Z. nur eine genutzt wird und sonst nichts zu tun.
In der Ersatzteilekiste findet sich noch eine doppelte Waschwasserdüse. Mit einer Schelle und einem Stück Blech auf die vordere Stoßstange geklemmt kann diese schön beide Zusatzscheinwerfer waschen. Leider ist die Stoßstange tiefer als der Wasserbehälter, das Wasser läuft nur so heraus. Mist. Okay, dann setzen wir den Kram eben doch obendrüber. Schweißgerät, Flex, ist ja alles dabei.
Aus dem Servicesaab bauen wir noch dessen Scheinwerferreinigungsdüsen aus, damit auch noch welche für die zweite Seite da sind, der Beifahrer bekommt einen Rückfahrscheinwerferschalter vom Reservegetriebe aufs Armaturenbrett gekabelbindert, und dann ist das System auch komplett.

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Endlich ist es nach 19 Uhr. Startaufstellung. Wird albernerweise per Megafon ausgerufen. Man soll sofort losfahren und auf die Strecke, aufstellen. Das es so schnell gehen soll, ist für uns ungewohnt.
Aber gut. Matthias fährt, Anja sitzt auf dem Beifahersitz.
Raus aus der Box, 30m weiter angestellt. Wartezeit mit laufendem Motor. Ausgestiegen, Smalltalk mit anderen Teilnehmern. Es soll weitergehen - ins Cockpit geschaut - uaaaah, der Motor ist brüllend heiß!
Die Leitungen zum Kühler werden nicht warm, die Heizung auch nicht... schnell aus den Motor.
Da müssen wir wohl nochmal entlüften. Die Boxencrew kommt mit einem Wasserkanister angestiefelt. Aus der Entlüftung strömt sehr lange Zeit nur Dampf - okay, tatsächlich eine Dampfblase und kein gröberer Schaden.
Wasser nachgefüllt, kurz vor halb acht läuft alles wieder, wir reihen uns in die Startaufstellung ein.
Das gesamte Feld steht auf der Strecke zwischen Boxenausfahrt und Zieldurchfahrt. Es gibt eine letzte Fahrerbesprechung - Rundenlänge angepasst (ein schwierigerer Hang wurde - leider - herausgenommen) - Gelbe Flaggen - Verhalten bei Unfällen... und dann wartet alles auf den Start.

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20 Uhr. Der Start ist freigegeben. Wir stehen relativ weit hinten im Feld, langsam kommt alles ins Rollen. Eh wurscht, ein 24h-Rennen entscheidet sich nicht in der ersten Runde.

Runde 1 - hintereinander geht es durch den Offroadpark, ohne nennenswerte Vorkommnisse, in moderatem Tempo. Raus auf den Acker, diejenigen welchen, die nennenswert Motorleistung haben, überholen hier, der weiße Pajero vor uns entfernt sich langsam, im Offroadpark haben wir ihn wieder eingeholt, könnten schneller. Hier wird das Tempo von Fahrwerk, Kurvengeschwindigkeit, Wagemut und Durchzug bestimmt. Da sind wir so schlecht nicht unterwegs.

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und so geht es dahin. Gegen Ende jeder Runde geht es durch eine schlammig-nasse Kuhle mitten auf dem Acker. Genau unser Ding, dank den Silverstones können wir auf jeder Spur durchkrachen und laufen nicht Gefahr, stecken zu bleiben. Stets wird hier kurz die Sicht eingeschränkt, aber im Endeffekt können wir hier auch auf dem Acker mal schnell sein.

Die letzten beiden Geraden der Strecke sind natürlich besonders gemein und fressen Leistung. Aber die Konkurrenz ist auch nicht sehr viel schneller.

Recht ereignislos sind wir in der dritten Runde, kurz vor Schluss, sind leichte Zündaussetzer bemerkbar.

Hias: "do werd a wene a wossa ind Zündspuin einegloffa sei. i häd gmoant, die häd i gscheid odicht?"

Anja: "Wie bitte?"

Ein wenig Wasser in der Zündung ist kein Weltuntergang. Das Problem ist bekannt und i.d.R. auf nicht ordentliche Abdichtung der Zündspulen bei der Rallyevorbereitung zurückzuführen. Also weiter in die vierte Runde.

Während dieser werden die Zündaussetzer häufiger, der Durchzug geringer. Man hätte vielleicht gleich an die Box fahren können. Egal, so schlimm ist es auch nicht.
Auf dem Acker macht sich die dadurch fehlende Leistung aber deutlich bemerkbar. Der dritte Gang ist bedeutungslos geworden, im Zweiten zieht der Motor auch mehr schlecht als recht und irgendwann geht nur noch der erste. Rechter Rand der Piste, Warnblinklicht ein, wir rollen Richtung Box. Das Warnblinklicht ist nur leider reichlich bedeutungslos, die permanent (trotz bester Sicht) laufenden Lichtorgeln nach hinten an manch anderen Teilnehmerfahrzeugen überblinken uns um ein Vielfaches.
Zweimal müssen wir stehenbleiben, der Motor verschluckt sich, eiert mit ein paar hundert Umdrehungen im Standgas, kann aber mit ein paar Gasstößen wieder erweckt werden - und wir schaffens aus eigener Kraft in die Box.

Uhrzeit 21:48:
Raus aus der Karre, Haube auf, Zündspulen raus. Nada. Komplett trocken und die waren auch sauber eingedichtet. Das Problem scheint an anderer Stelle zu liegen.
Kerzen raus - sehen alle gut aus, keine nass, keine rußig.
Spritleitung zur Einspritzdüse ab - da kommt gut Sprit raus. Spritdruck am Regler wird auch sauber angezeigt.
Leiste mit den Einspritzdüsen gezogen, georgelt - alle vier machen ein schönes, gleichmäßiges Spritzbild.

Kannja garnicht sein.Vielleicht eine von den Zündspulen einfach hinüber? Sind bei diesem Motor ja als anfällig verschrieen. Raus damit, vier andere, gebrauchte rein. Nachgetankt. Testfahrten gehen nirgendwo, nur auf der Rennstrecke.

22:30:
Martin fährt, Ingo auf dem Beifahrersitz, geht es raus für die beiden auf die Strecke. Wenn alles läuft, sollen sie doch bitte 3 Stunden fahren.

Matthias legt sich schlafen.

23:20:
Martin rollt nach zwei Runden wieder in die Box ein. Alle werden geweckt. Ingo verschwindet mit grünem Gesicht in den Büschen. Problem besteht weiterhin, erst in der zweiten Runde auffällig geworden, aber massiv.
Martin vermutet ebenfalls Zündspulen.
Alle nochmal raus. Primitivmessung mittels Multimeter bringt keine Erkenntnisse. Eine ist leicht gewölbt. Vielleicht diese? Wir tauschen jetzt nur eine Spule, um das Problem vielleicht nach dem Ausschlussverfahren zu finden.

Hias: "I glaab langsam nimmer, dos des de Zündspuin warn. As naxte moi, wann da karrn nimma ziagt, schaugst amoi glei auf an Spritdruck hitn am Tank"

Martin: "Das ist ein sinnvoller Punkt, ich packe mir zur Kontrolle gleich meine Stirnlampe ein."

00:00 startet Martin wieder, mit Max auf dem Beifahrersitz.
Der Rest legt sich schlafen.

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01:00:
Martin rollt wieder nach zwei Runden in die Box ein.
Der Benzindruck schwanke ganz entsetzlich, wenn der Wagen nicht zöge.
Ein Ausschalten der Benzinpumpe für mehrere Sekunden und anschließendes Wiedereinschalten verbessert die Motorleistung aber immens.
Seltsam. Benzinpumpe? Raus damit, tauschen, und wieder auf die Strecke.

02:20:
Weiter für Martin und Max, der Rest legt sich schlafen.

4:50:
Martin rollt ein. 5 Runden gefahren Sprit ist alle. 9 Runden seit dem letzten Volltanken. Merde. Gerade noch auf den letzten Tropfen, mit häufigen Aussetzern in die Box geeiert.
Team wird geweckt.
Fahrerwechsel angesagt. Matthias fährt, zentriert sich erst noch einen Kaffee rein, Clara fährt bei. Aufgrund ihres schmächtigen Körperbaus ist eine größere Umstellaktion bei den Gurten erforderlich.
Tank aufgefüllt. Anja zieht los, Sprit holen.

Hias: "und, ziagta etzad wenigstens?"

Martin: "Leider nein. Der 'Trick', die Benzinpumpe gelegentlich auszuschalten funktioniert ganz brauchbar. Ich bin halt so gefahren, damit der Rest vom Team auch mal schlafen kann."

Hias: "no ned der wahre Jakob. Wurscht, mia miassan auf rundn kemma, oiso foahr ma."

5:45: Raus auf die Strecke. Matthias fährt, Clara sitzt daneben. Viel zu lange Zeit in der Box vertrödelt. Verschissen.

Die Strecke ist mittlerweile deutlich zerbombter als gestern Abend noch, die erste Rechtskurve nach dam Start hat reifengroße Löcher, einige andere Kurven sind deutlich ausgefahren und ungeahnte Steilkurven, unwissend angefahren, sorgen für Seitenneigung nach außen statt nach innen.

Ein sanfter Hang im Offroadpark ist inzwischen schon gut zerwühlt mit nettem Schlammanteil. Dort steckt ein Jimny. Gefühlt Serienreifengröße und ATs. Tut sich schwer, auf unsere Nachfrage, ob wir ziehen sollen, werden wir weiter gewunken.

Gut. Weiter. Wir ziehen unsere Runde. Ein Streckenposten, oben auf einem Hügel, freut sich wie ein Schneekönig, jedesmal, wenn er uns sieht. Das motiviert, dass er sich da die ganze Nacht hinstellt und immer noch Energie zum Jubeln hat. :)

Die Strecke im Offroadpark macht jetzt so richtig Spaß, man kennt die Kurven, weiß, wie man am geschicktesten anfährt, welche Stellen besser zu meiden sind und vor allem, welche Stellen besonders spektakuläre Sprünge ergeben.

Bis auf den beschissenen Acker. Der nervt, mit der wenigen Leistung. Nach ein paar Runden kennt man wenigstens die härteren Stellen im Boden, die nicht soviel Leistung fressen, da geht es dann auch etwas voran. Da aber nie die volle Leistung da ist, zudem alle paar km ein kurzer Halt, Benzinpumpe aus erforderlich ist, zieht sich das trotzdem.
Egal. 6 Runden gehen so.

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Irgendwo auf dem Acker steht auch der "Flott"-G von Jan Holtz. Linkes Vorderrad ist nicht mehr dran, die Bremsscheibe hat eine schöne Furche gezogen. Die Streckenposten sichern schön ab. Ob da was größeres hinüber ist?

Währenddessen erhärtet sich der Verdacht auf einen zugesetzen Benzinfilter.

08:30:
Ab in die Box. Beifahrerwechsel - Clara geht, Gerhard kommt. Martin und Max lassen wir schlafen. Kaffee für den Fahrer gibt es auch.
Und den Benzinfilter tauschen wir auf Verdacht. Aus dem alten kommt auch ordentlich dunkelgrau-schwarzer Siff raus. Seltsam. Wo kommt der her? Den Tank haben wir in der Rennvorbereitung komplett durchgespült.
Egal. Neuer Filter rein, Auto wieder beladen, Fahrer, Beifahrer rein und wieder auf die Strecke.

09:30:
Wir fahren wieder - Matthias fährt, Gerhard auf dem Beifahrersitz.

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Die erste Runde geht richtig gut. Doch der Benzinfilter? Aber alsbald treten wieder die bekannten Symptome auf. Egal, wir drehen jetzt auch so ein paar Runden, wenn wir nur in der Box stehen, machen wir auch nichts gut.

Der Bronco steht im Offroadpark am Hang, trotz Simexreifen kommt er nicht mehr aus dem Loch raus - klar, hat auch keinen Heckantrieb mehr, warten auf die Bergung.

Später steht ein Side-by-Side in den Steilkurvserpentinen quer. Auch ein Vorderrad verloren. Streckenposten, gelbe Flagge. Doofe Stelle zum liegenbleiben. Umfahrung sollen wir über die Böschung machen. Nennenswert Gelände, wir dürfen durchs Unterholz, hurra.

Weiter. Eine Runde später immer noch der Streckenposten da. Jetzt aber auch die Bergung. Scheint ein größerer Akt zu sein.

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Das Benzindruckproblem hält an. Wir diskutieren Probleme und Ursachen. Der Benzindruckregler könnte auch in Frage kommen. Pumpe und Filter haben wir ja schon durch. Leider haben wir keinen Ersatzregler dabei. Es könnte ja sein, dass im Regler irgendetwas verkantet, er deshalb nicht mehr regelt. Im drucklosen Zustand fällt dann wieder alles in Position. Klingt plausibel. Vielleicht lässt sich ja schon durch gezieltes Verstellen des Solldrucks was machen.

Nach vier Runden also in die Box.

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11:30:
Einrollen. Fahrerwechsel. Matthias hat gerade 10 Runden am Stück hinter sich und braucht eine Pause.
Felge hinten rechts ist gerissen, wiird getauscht. Hier reißen die Felgen tatsächlich am Felgenstern, ausgehend von den Löchern für die Radmuttern. Zum Glück beim Boxenstop entdeckt.
Während Martin und Max sich wieder bereit machen, fummeln wir am Benzindruckregler rum. Die Nadel des Manometers zuckt wie blöde. Normal ist das nicht. Pauschal drehen wir den Mittelwert auf 3,5 bar statt 3 bar, vielleicht hilfts. Tanken, und raus mit den beiden auf die Strecke.

11:45:
Abfahrt, Martin fährt, Max daneben.

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12:10:
Martin kommt an die Box gefahren: "Blast bitte den Kühler aus, die
Motortemperatur auf dem Acker steigt enorm an!"
Eine Menge Stroh hängt im Kühler. Da ist der Luftstrom natürlich eingeschränkt. Druckluft ##Hias: "gehts etzad mit dem benzindruck? bringt des verstelln wos?"

Martin: "Leider nein"

Hias: "Dann basteln mir jetzt was mit dem oiden regler".

12:15:
Wieder raus auf die Strecke.

Während die beiden fahren, suchen wir den alten Renault-Druckregler raus. Der passt zwar nicht von den Anschlüssen her, aber hat auch 3 bar als Sollwert. Sehr gut.
Aus den mitgeführten Restmaterialien in der Ramschkiste lässt sich fast ein kompletter Adapter basteln, Schneidringverschraubungen und Rohrbiegerei inklusive.

12:40:
Martin kommt wieder angefahren: "Ist der Regler schon fertig?"

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Hias: "fahr noch oa rundn, dann hommas."
Es scheitert noch an einem Stück Benzinschlauch. Das bekommen wir von Robert Grotz.Ausgezeichnet.

13:05:
Martin kommt in die Box. Der Benzindruckreglerwechsel kann im Prinzip fliegend geschehen, Werkzeug steckt schon in den Hosentaschen. Der Rest vom Team entscheidet sich aber für einen Beifahrerwechsel inkl. Gurtanpassungsgewurschtel. Clara will wieder mit.
Regler gewechselt, mit Kabelbindern irgendwie fixiert kann wieder weitergehen.

13:30: es geht wieder auf die Strecke. Martin und Clara.

13:55:
Martin kommt wieder in die Box: "Kann es sein, dass die Löcher in dem Catchbehältnis unten im Tank zugesetzt sind? Leistung fehlt immer noch."

Hias: "Dös ned, weil dann bei am voin Tank des Problem ned sei derfat - owa villeicht is des grobe Sieb am Ansaugrüssel vo da pumpm im tank zugesetzt."

Martin: "Na super, und wie kommen wir da jetzt ran um das zu reinigen?"

Hias: "Do miassma den ganzen Schaaß ausbaun, Sitze, Rückwand um da hizumkemma. mia kanntn höchstens probiern, dos mia mit da druckluft rückwarts durchblosn."

Martin: "Einen Versuch ist das sicherlich wert."

14:20:
Erneute Abfahrt. Das war jetzt die Letzte Idee zu dem Thema.

14:45:
Martin kommt schon wieder angeschissen: "Stell bitte deine Kupplung nach, die trennt nicht mehr ordentlich."

Hias: "jo und wos is mim Benzindruck?"

Martin: "Leistung scheint zu passen."

Matthias legt sich unters Auto und stellt wie verlangt die Kupplung nach. Zwischen heißem Auspuff und verschlammten Getriebe. Kann eigentlich garnicht sein, Wenn die Kupplung verschleißt, müsste diese doch früher aufmachen, nicht später...

Nachgestellt. Trennt immer noch nicht richtig. Zefix. Nochmal drunter gelegt. Noch weiter nachgestellt. Jetzt ist das Ausrücklager sicher mit permanenter Vorspannung dran und läuft immer mit.

Angelassen. Trennt immer noch nicht.

Hias: "Zefix, gstei di ned o, fahr hoid einfach. sonst murkst doch aa permanent mit zwischengas und zwischenkuppeln ummananda, wos host du zipfä etzad für a problem? werst des trum scho sauber zammagwerkt ham mit deiner aggressiven fahrweis."

14:55:
Martin wird wieder auf die Strecke geschickt. Soll er halt so lange fahren, wie es geht.

Der Rest der Fahrer versucht endlich mal zu schlafen.

16:30:
Fahrerwechsel. Letzte Ladung. Martin ist durch. Die Karre quietscht und pfeift, als er in die Box fährt.
Martin: "Jetzt hat der Wagen mal wirklich Leistung. Auf dem Acker lässt sich der dritte tatsächlich nutzen."
Warum das so quietscht? Weiß keiner.

16:35
Matthias fährt, Anja fährt bei.
Martin hat das Auto in den letzten 8 Runden übel geprügelt. Schon beim Ausparken aus der Box rappelt und schepperts, fühlen sich Gummilager abwesend oder verschlissen an. Da ist einiges fertig.
Egal, mal sehen, wie weit wir noch kommen.

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Das Quietschen ist schnell bei Fahrt identifiziert. Ausrücklager. Es quietscht nur bei getretener Kupplung. Wird hoffentlich noch ein paar Runden halten - und Runden schruppen ist angesagt, den dritten Platz wollen wir halten, das Auto hinter uns fährt und könnte uns locker noch einholen.
Leistung ist jetzt gut vorhanden, Kühlung geht, also wird gefahren. Es ist jetzt auch wieder mehr los auf der Strecke, die Rookie-Klasse fährt wieder.

Inzwischen ist auch der letzte Rest Wasser von der Strecke abgetrocknet, es beginnt staubig zu werden. Immerhin kommen wir auch dadurch auf dem Acker schneller voran, der Boden bremst nicht mehr so sehr. Die wenigen sumpfigen Stellen haben jetzt eindeutig rausgefahrene trockene Spuren, auf denen auch ein Fiat Panda nicht mehr hängenbleiben würde. Die Rundenzeiten müssten sich da sicher noch verbessern. Das Gerappel im Antriebsstrang stört allerdings ein wenig.

18:15
Nach vier Runden fahren wir nochmals an die Box, bleiben jedoch im Wagen sitzen.

Hias: "Checkts amoi de Radmuadan, ned dos de locka han und mia no a radl valian!"

Martin: "Sind geprüft, alle fest, keine Risse in den Felgen."

18:20
Wieder auf die Strecke. Vier Runden könnten wir gerade noch so bis 20 Uhr schaffen, wenn alles gut läuft.

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19:05
Zwei Runden später - Der Tank ist leerer als geschätzt, noch ca. 15l sind drin, das kann bei noch ca. 2 Runden, die wir noch schaffen, knapp werden. Nochmal in die Box, 20l reinkippen lassen. Geht fix und ruckzuck sind wir wieder auf der Strecke.

19:25
Runde ist zu 70% geschafft, da wird das Rappeln aus dem Antriebsstrang übermäßig laut. Da muss was hinüber sein. Rechts ran, drunterlegen, nachsehen.
Die hintere Kardanwelle ist hinüber, das Kreuzgelenk hat nur noch drei Zapfen, der vierte ist abgebrochen.
Okay, so zu fahren ist riskant, wenn die Welle abreißt und sich in den Erdboden spießt.. muss nicht sein.
Also raus mit der Welle. Werkzeug ist dabei.

19:35
Die Kardanwelle liegt im Fußraum des Beifahrers, mit Frontantrieb die restliche Runde über den Acker zu Ende fahren sollte kein Problem darstellen. Der letzte Anstieg kurz vor dem Ziel könnte Probleme machen, zur Not gibts ja auch noch eine Differentialsperre.
Also weiter, mit gemächlichem Tempo, jetzt noch kurz vor Schluss mit Gewalt etwas am Frontantrieb aufarbeiten muss nicht sein. Bis 20 Uhr schaffen wir es auch so ins Ziel und haben nochmal eine Runde mehr geschafft.

19:50
Wir fahren durchs Ziel. Hurra. Runde fertig.
Und nun? Noch eine Runde schaffen wir in 10 Minuten auf keinen Fall, auch nicht mit intaktem Fahrzeug.
Weiterfahren ist ja eigentlich nicht sinnvoll.
Hm. Wir fahren bis zum nächsten Streckenposten.
Aussteigen und nachfragen:
Wir: "Sind jetzt durchs Ziel. Noch eine Runde schaffen wir ja eh nicht, außerdem haben wir einen Schaden am Auto. Was sollen wir jetzt tun?"

Streckenposten: "Naja, fahrt einfach weiter, ihr werdet dann schon von der Strecke geschickt."

Wir: "Ungern. Wir würden die Runde wahrscheinlich nicht mal schaffen."

Streckenposten: "Dann wartet bis der Lumpensammler durch ist und fahrt mit uns von der Strecke."

Okay. Machen wir. Am Streckenrand warten ist irgendwie seltsam. Es fahren noch einige Teilnehmer vorbei, kurz nach acht kommt der große MAN Kat und braust an uns vorbei.

20:05:
Der Streckenposten packt zusammen und wir zuckeln hinter ihm von der Strecke, ins Fahrerlager zurück.
Am Ziel vorbeifahrend sehen wir, dass offensichtlich die nach vor 20 Uhr begonnene Runde noch zuende gefahren werden durfte. Na egal, mit nur Frontantrieb wär das eine schwierige Runde geworden, und mit aller Gewalt einen Schaden im Antriebsstrang provozieren wollten wir nun auch nicht.

Den Transponder geben wir ab... und irgendwie ist das eine seltsame Art, ein Rennen zu beenden. Schade, den schönen Zieleinlauf haben wir verpasst. Egal, genug Runden haben wir ja.

Siegereherung ist halb zehn. Zielbier, Duschen und dann da hin.

Als unsere Klasse drankommt, werden wir als fünfte aufgerufen. Fünfte? Laut Livemonitoringapp standen wir bis zum Schluss auf dem dritten Platz, wähnten uns eines Treppchenplatzes sicher?
Was ist da los? Entsprechend bedröppelt stehen wir vorne, Siegerehrungsstimmung ist bei uns raus. Auch die anderen Teilnehmer unserer Klasse verstehen es nicht so ganz.

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Nach der Siegereherung sprechen wir die Veranstalter darauf an, was da los sei.

"Hallo Jörg, was ist da los, bis zum Schluss standen wir auf dem dritten, haben auch am drittmeisten Runden in unserer Klasse?"

Antwort: "Ja, ihr seid ja nicht zu Ende gefahren"

Es stellt sich heraus, dass wir nach 20 Uhr durchs Ziel hätten fahren müssen, um das Rennen auch zu beenden. Hätten also 10 Minuten am Streckenrand warten können, um nach 20 Uhr durchs Ziel zu fahren, oder auch noch schnell in die Box fahren, neue Kardanwelle rein und noch eine weitere Runde fahren. Hätte alles klappen können. Hätten wir wahrscheinlich auch gemacht, wenn wir es gewusst hätten.
Leider hat sich der Veranstalter nicht dazu geäußert, wie denn der Rennablauf nun genau wäre. Es gibt schonmal kein Reglement im Internet. Halb so wild, es gibt ja auch Fahrerbesprechungen. Wurde auch nichts dazu gesagt. Hätte man fragen können, richtig. Muss man wahrscheinlich aber einfach wissen, denn bei der FIA ist das ja auch so.

Fairerweise wurde unser Ergebnis dann doch noch anerkannt und nun gab es zwei dritte Plätze.

Alles gut.
Ab ins Bett und am nächsten Tag gings nach Hause.

Hat Spaß gemacht. 24h-Rennen, reine CC-Geschichte ist etwas ganz anderes als das, was wir so kennen. Nichtsdestotrotz eine schöne und spaßige Herausforderung, das Auto wäre nicht mal ungeeignet, und wenn wir uns als Team auch etwas besser organisieren, könnten wir auch richtig was reißen. Das erste Mal hier, in einer doch etwas ungewohnten Konstellation, darauf müssen wir uns noch einstellen.
Die Strecke war schön gemacht, es hätte nur etwas mehr regnen dürfen. Trotz x-mal der gleichen Runde kam kaum Langeweile auf!
Was ich mir vom Veranstalter wünschen würde, wäre ein tatsächliches Reglement, wie denn nun gewertet wird. Gerade bei einem 24h Rennen ist ja durchaus auch Taktieren und Zurückhaltung gefragt.
Es gibt ja ein sehr ausführliches technisches Reglement, dessen Einhaltung (zu Recht) auch gründlich überprüft wurde. Ganz im Gegensatz dann dazu die Angaben wie denn das Rennen gewertet wird? Wird leider nirgendwo bekanntgegeben. Irgendwie
ist das schon fad, wenn als Kommentar dazu dann "bei der FIA ist es auch so" kommt. Ich bin mir relativ sicher, dass die FIAauch vorschreibt, dass der Veranstalter eines FIA-Rennens sein Reglement aushängt oder vorlegt.

Egal, wir hatten unseren Spaß, und werden sicher auch mal wiederkommen!
Vielen Dank an alle die dabei waren und noch mehr an die, die sich den Arsch für dieses Rennen aufgerissen haben! Gelegenheiten für solche Rennen gibt es nun auch nicht jeden Tag.

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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon Norbert » Di, 19 Sep 2017, 20:44

ohu hat geschrieben:...Hochzeit ...


Hallo ohu,

Gratulation!
Und vielen Dank für den schönen Bericht. Klingt nach viel Fahrspass.

Viele Grüße,

Norbert
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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon Rocketmän » So, 05 Nov 2017, 18:45

Wunderbarer Bericht mal wieder. Als wäre man dabei.

Wie sind in der Karre eigentlich die Gurte (oberes Ende) befestigt. Viel Platz ist das ja nicht. Würde mich für eigenes Basteln mal interessieren.
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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon ohu » Di, 14 Nov 2017, 23:37

Die Gurte sind oben auf den hinteren Dämpferdomen befestigt.

Nicht die Ideallösung - für den Fall, dass sich die Karosse tatsächlich im Crashfall vom Rahmen löst, würden die Gurte heftig gestrafft werden.
Andererseits tue ich mich schwer, mir so ein Unfallszenario auszudenken.
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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon Rocketmän » Mi, 15 Nov 2017, 0:09

Mit Rolle oder starr? Ich habe einfach kein eindeutiges Bild gefunden.
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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon ohu » Do, 16 Nov 2017, 20:50

Nee, ohne Rolle. So teurer Kram kommt bei uns nicht ins Auto.

Außerdem versagt die Rolle vermutlich nach einem Tag, weil mit Schlammwasser geflutet und Mechanik verklemmt. :lol:
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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon ohu » Do, 16 Nov 2017, 20:50

Nee, ohne Rolle. So teurer Kram kommt bei uns nicht ins Auto.

Außerdem versagt die Rolle vermutlich nach einem Tag, weil mit Schlammwasser geflutet und Mechanik verklemmt. :lol:
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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon Rocketmän » So, 19 Nov 2017, 2:47

Das mal ne gute Grundeinstellung 8)
Danke für die Infos.
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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon ohu » Mo, 18 Dez 2017, 12:52

Juhuu - Bericht! Sehr sehr cooler Bericht, muss man dazu sagen. 8) 8)

https://paintedhell.de/blag2/?p=3774
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Re: Winde eingebaut.

Beitragvon ohu » So, 31 Dez 2017, 17:19

Martin hat geschrieben:Hallo Leute,
es gibt wieder was Neues aus unserer Bastelecke zu erzählen, und kurz vor Jahresende hab ich mich dazu aufraffen können, ein wenig bebilderten Bericht zu schreiben.

Abenteuerrallies sind lustige Veranstaltungen, die u.a. auch diverse Ansprüche an die Fahrzeugtechnik stellen. So muß man:

1. häufig schnell fahren
2. mal langsam, aber sicher und mit Bedacht fahren
3. immer fahren

Bisher haben wir im Grunde einen originalen Suzukiantriebsstrang gefahren, die einzige Modifikation waren vorne dickere Steckachsen, ein 4:1 Zahnradsatz fürs VTG und selbstgefrickelte Zweischeibenkupplung:

1: o
2: +
3: -

1:Die Gänge im Geländegang zu dicht beisammen, im Straßengang eher zu weit auseinander. Wechsel zwischen hi und lo zwar möglich, aber irgendwie doch nervig.
2: Die kürzeste Übersetzung ist top für Trailpassagen und für eine Kupplungsschonende Fahrweise unabdingbar
3: Die 4:1 Verzahnung hielt bei uns im Schnitt 1,5 Breslau, die Folge eines Schadens war bisher immer Etappenabbruch. Die Zweischeibenkupplung ist auch nicht so ganz unproblematisch.

Ab und zu sind wir dann mangels Ersatz- 4:1 Zahnradsatz auch einfach mit dem Serien VTG gefahren:

1: +
2: -
3: o

1: Gangabstufung im Low perfekt zum peesen !
2: Kürzester Gang für Trailpassagen jedoch viel zu lang.
3: Dadurch reduzierte Kupplungslebensdauer, Verzahnung durch günstigere Hebelverhältnisse jedoch scheinbar dauerhaltbar.

Von DNFs und anderen Unzulänglichkeiten genervt schwirrte das Thema schon länger in unseren Birnen umher, stets auf der Suche nach der ultimativen Lösung:

1:+
2:+
3:+

Im folgenden will ich nun den ersten tatsächlich umgesetzen Versuch, dies zu erreichen, mit ein paar Bildern veranschaulichen.


Zuerst wurden die Gedanken ein wenig aufgemalt:
Bild

Bild

Herumtüfteln am Objekt:
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Der corpus delicti; ein Getrag MMT-6:
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Verzahnung Stoßen zur Aufnahme der Suzuki VTG- Welle:
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passt wohl rein:
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Die fertige Muffe im Träger:
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das Differntial wird durch unser Spezialteil ersetzt:
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mit Endübersetzungszahnrad und Welle:
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mit Suzuki VA- Zuschaltung:
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Das Gehäuse wurde auch ein wenig bearbeitet:
Bild

Bild


Bild

Ein bisschen das Wetter ausnutzen musste auch sein :wink:
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