Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Ihr wollt uns an euren Umbauten o.ä. teilhaben lassen??
... dann hier rein damit!

Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon nanno » So, 28 Jan 2024, 22:46

Danke ... und durchgängiges Gewinde bis zum Kopf, richtig?

Und zwecks der Trommel: das ist dann die mit 220x49mm die zu den 220x40 Belägen gehört, richtig? Weil die Spanner haben dann eine größere Trommel?
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon nanno » So, 04 Feb 2024, 19:42

So, hab die alten Trommeln ausgedreht, neue Bremsleitungen angefertigt und auch sonst bis einschließlich zur Gummileitung die von vorne kommt, mal alles frisch gemacht. (Bilder usw. folgen demnächst) Kommende Woche steht dann einmal vorne rum (Bremszangen, Scheiben, Beläge und natürlich Leitungen) am Plan, plus eine große Entlüftungsorgie und dann ist das nächste schon eine gründliche Wäsche von unten und ab dann wechselweise Rostbehandlung und ein GANZ großes Motorservice mit Riemen, Wasserpumpe, Vergaser putzen und danach Ventile und Zündung einstellen zusammen mit einem Motorölwechsel. Außerdem einmal alle Züge neu und eine Tachowelle ist auch fällig.

Die Reihenfolge (ob geschweißt oder Motor gebastelt wird) ist ein bissl Wetter-abhängig. Wenns so schön bleibt wie im Moment, könnte es sein, dass ich das Gurkerl gleich mal ausschweiße, wenns regnet, dann darf er bis zur Nase in die Werkstatt und mach da was.
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon nanno » Mo, 12 Feb 2024, 18:45

So ein bissl die Langfassung vom Bremsen-Spaß. Fairerweise muss man sagen, der ganze Suzuki ist und bleibt aufgebaut wie ein kleiner Traktor und wer schon mal an derartigem Gerät geschraubt fühlt sich gleich wie zu Hause, nur dass alles ein bissi kleiner ist. :oops:

Ich hab aus taktischen Gründen hinten angefangen, weil zwar vorn die Bremszangen in VIEL schlechterem Zustand waren (dachte ich), aber eben Scheibenbremsen und das ist so ein Fall von halt einfach machen. Hinten, fängt der Spaß an mit: welche Bremse hab ich wirklich?

Zwei M8-Muttern unten beim 410er, es ist die Bremse mit dem manuellen Einsteller unten und (scheinbar Österreich-spezifisch) mit einem automatischen Nachsteller oben.
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Da das Gurkerl "etwas" länger gestanden ist, musste ich mir mal zuallererst einen ordentlichen Abzieher für die Bremstrommel improvisieren.

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Drinnen hats dann auf der linken Seite genau so ausgeschaut wie erwartet: Radzylinder komplett fest, Beläge recht jungfräulich, Einsteller unten festgegammelt, aber Öl-frei und trocken.

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Mit viel Anti-Seize beim Einsteller und einem neuen Radzylinder war die Geschichte ratz-fatz erledigt. (Wie dem aufmerksamen Beobachter auffällt, auf dem Bild ists bereits dunkel.)

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Nur war halt links die Seite, wo sich das Hinterrad von Hand drehen hat lassen. Rechts hinten ja nicht so. :shock:

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Eine genaue Ursache für die Zerstörung konnte ich nicht finden, es war ein Kolben im Radbremszylinder fest und der andere ist rausgehüpft - kann sich das alles dann wirklich so verzwicken oder sind hier noch mehr Sachen zusammengekommen? Ich weiß es nicht. Also mal alles zerlegt und geputzt.

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Grundplatte 2x mit Hammerite gestrichen (nicht meine erste Wahl, aber war da und ist sicher mal besser als nix)

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Die Verschraubungen der Bremsleitung(en) waren rechts komplett abgenudelt und die M8-Mutter wollte den Stehbolzen nicht mehr loslassen. Was folgt waren 2,5h meines Lebens mit sehr farben-froh, bildlicher Sprache.

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Wie ich seit diesem Punkt weiß, die Stehbolzen sind miteingegossen.

Not -> Tugend = Gewinde M8 reingeschnitten

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Dann aus CuNiFeR neue Bremsleitungen für die Hinterachse angefertigt.

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Funktioniert überraschend gut, selbst mit einem absoluten Billigsdorfer Bördelgerät.
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Was auf den Fotos fehlt: ich hab (eigentlich für Stahlleitungen) eine Biegezange, damit kriegt man halt schön gleichmäßige Radien hin. Übrigens: siehe Korrosionsschutzdepot, für CuNiFeR-Leitungen Typ R290 gibts mittlerweile eine ABE und zumindest in Ö verkaufen die bekannten Teilehändler schon Leitungen nach dieser Spezifikation.

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Und weil ich es nirgends finden konnte: Die Bremsleitungsclips vom Samurai (für viel zuviel Geld gekauft), sind ganz normale FEBI-Teile für den Golf II / Golf III und diverse Audis, Skodas, etc. mit 13er Loch und ca. 25mm Länge.

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Und damit war dann die zweite Seite auch fertig zusammengebaut.

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Weil erstens die Bremstrommel wie eine Schallplatte ausgeschaut hat und ich möglicherweise die falschen Beläge montiert habe, musste ich die Trommeln um ca. 1.5mm ausdrehen.

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... und weil die Trommel mit Stehbolzen nicht auf mein Drehbankfutter gepasst hat, hab ich gleich noch alle 10 nachgeschnitten (M12x1.25mm)

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Lustigerweise sind die beim Suzuki nur eine ganz simple Presspassung (aber dafür mit Anschlagblech, damit sie sich nicht mitdrehen können), wie so oft: alles recht ähnlich wie beim Lada, aber im Detail dann doch mit ein bissl mehr Liebe und Qualitätsanspruch gemacht.

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... und das bleiben einfach die hybschesten Felgen für den kleinen Suzuki.

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Wie erwartet, vorn die Scheibenbremsen - auf gut österreichisch "a Lärcherl"

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Der Grad der Bremspackerl-Zerstörung war aber für mich dann doch ein bissl überraschend.

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Die M8 Gewinde nachgeschnitten und dann "einfach" die Bremsscheiben abmontiert.

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Staubschilder und Bremszangenträger entrostet und gestrichen.

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Und alles mit Neuteilen zusammengebaut - und wer hätte es gewusst: die günstigsten Nachbauzangen für den (japanischen) SJ und Samurai kommen offensichtlich vom aktuellen(?) Jimny, man braucht nur etwas längere Schrauben.

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Schwierigster Teil der ganzen Bremsenreparatur: Abmontieren vom Bullenfänger bzw. streng genommen alleine wieder die Stoßstange montieren.

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Der Text im (englischen) Original: https://greasygreg.blogspot.com/2024/02 ... art-2.html
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon 4x4orca » Mo, 12 Feb 2024, 19:56

geht ja schön vorwärts
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon nanno » Mo, 12 Feb 2024, 21:15

Auf jeden Fall! Ich kann absolut nicht klagen, wie es im Moment grad vorwärts geht. Beim Rost ist auch noch immer nichts unerwartetes aufgetaucht, ich bin guter Dinge, dass ich im Sommer schon unterwegs bin damit. :-D
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon nanno » Di, 13 Feb 2024, 8:02

Und schon hätte ich eine Prozess-Frage zum Einschweißen: da der Fahrer-Fußraum eine kunstvolle Sammlung von Flicken ist, bin ich am überlegen entweder nur ein Einschweißblech für die Fußraumwanne oder gleich die ganze Länge Fahrerseitig zu machen. Soweit so gut, aber geht das überhaupt, ohne die Karosserie abzuheben? Ich vermute mal, die Punktschweißungen sind von unten, oder?

(Dass es freistehend sicher einfacher ist, ist mir schon klar, aber aktuell möchte ich mir das noch ersparen.)

Danke
Greg
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon nanno » Mi, 14 Feb 2024, 14:42

Heute hat mir das kleine Gurkerl zum ersten Mal wirklich Angst gemacht - ich hab den Tank abgelassen und das hat wirklich ÜBERHAUPT NICHT MEHR wie Benzin ausgeschaut oder gerochen. Und oh Überraschung: Mit ca. 10L frischem Sprit hat sich der Leerlauf von selber begonnen einzupendeln und die Gasannahme war auch plötzlich anders... Wenn ich vermuten müsste, ist das noch Sprit aus der Zeit der letzten Straßenzulassung gewesen.

Außerdem endlich das Nebenluft-Loch an der Ansaugbrücke gefunden, direkt am Kopf rechts drückts immer wieder das eine oder andere Wasserblaserl raus - man muss jetzt nicht Sherlock Holmes sein, um zu vermuten, dass hier wohl auch irgendwo Luft einen Weg rein findet.
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon nanno » Fr, 16 Feb 2024, 8:31

Kleine Frage in die Runde:

Ich hab gestern die letzte Kardanwelle (Verteilergetriebe zur Hinterachse) überholt und bin dann zu meiner ersten Probefahrt aufgebrochen. Was mir aufgefallen ist, dass das Getriebe schon sehr laut singt. Jetzt weiß ich vom Lada noch, dass das ganz normal war und im Video komme ich nur bis zum zweiten Gang. Zwischen den Feldern hab ich den kleinen Krabbler dann mal bis in die 4. ausgefahren und der 3. Gang war gefühlt lauter als der Motor.

Hier das Video - man bitte den kleinen Freudenausbruch zu entschuldigen :oops:, das war nach ein paar mal auf und ab fahren, wo dann die Bremsen begonnen haben zu funktionieren und dank abgeblitzter Zündung und frischem Sprit läuft er wirklich recht sauber.

https://www.youtube.com/shorts/D8-P-ebKV0k
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon 4x4orca » Fr, 16 Feb 2024, 12:48

Ist das Geräusch in allen Gängen gleich oder im 4 Gang etwas weniger?

Bei dem Alter würde ich auf jeden Fall mal von verschlissenen Getriebelagern ausgehen. Da explizit die Lager von der Vorgelegewelle. Die läuft im 4. Gang nur lastfrei mit und dann hat es weniger Geräusche.

Grundsätzlich solltest du folgende Arbeiten noch ins Auge fassen.
-Getriebe neu lagern
-VTG neu lagern
-Hinten neue Radlager

Da das ausnahmslos alles Standardlager sind, fallen die Kosten auch überschaubar aus.
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Re: Nannos Gurkerl - ein Suzuki SJ410

Beitragvon nanno » Fr, 16 Feb 2024, 20:47

Radlager hab ich schon liegen, im 4. Gang ist das Getriebe definitiv leiser als im 3. Gang. Und ja du hast recht, spricht nix gegen neu lagern vom Getriebe und VTG. Sind die bei einem Typ1 bzw. Typ2 410er auch ganz normale Lager bzw. gibts da (auch) fertige Reparatursätze?

LG
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